09.06.2018
Wenn der Ball rollt

Lust auf Andacht zur Fußball-WM?

Am 14. Juni beginnt die Fußball-WM in Russland. Warum nicht das Public-Viewing in der Kirchengemeinde mit einer Andacht eröffnen? Pfarrerin Anna Mittermayer, Sportbeauftragte der EKM, gibt Anregungen, die gern aufgegriffen werden können:

Liturg:

Votum + Begrüßung

Lied:

„Lasst uns miteinander“ oder „Laudato si“

Laudato si, o mi Signore, laudato si, o mi Signore,
Laudato si, o mi Signore, laudato si, o mi Signore.
1.
Sei gepriesen für Wolken, Wind und Regen!
Sei gepriesen, du läßt die Quellen springen!
Sei gepriesen, du läßt die Felder reifen!
Sei gepriesen, denn du bist wunderbar, Herr!
Laudato si, o mi Signore, laudato si, o mi Signore...
2.
Sei gepriesen für alle Kraft zum Laufen (Spielen o.ä.)!
Sei gepriesen für Freunde und Bekannte!
Sei gepriesen für Freude und Gesundheit!
Sei gepriesen, denn du bist wunderbar, Herr! Laudato si, o mi Signore, laudato si, o mi Signore...
3.
Sei gepriesen für freie Zeit zum Training!
Sei gepriesen für Wettkampf, Spiel und Spannung!
Sei gepriesen, du willst nur unser Bestes!
Sei gepriesen, denn du bist wunderbar, Herr!
Laudato si, o mi Signore, laudato si, o mi Signore...

(Text: Martin Brändl; Melodie: Laudato si – EG 515)

Liturg: Gebet

Guter Gott, die Fußballweltmeisterschaft beginnt.
Wir sind hin- und hergerissen:
Wir freuen uns, wenn unsere Mannschaft gewinnt und sie ihr Bestes gibt.
Doch wissen wir auch um die Missstände der politischen Situation in Russland.
Wir bitten dich: Schenke uns Freude an den Spielen und Mut,
dass wir uns gegen Korruption, Menschenverachtung und Ungerechtigkeit einsetzen.
Amen!

Liturg:

Bibeltext Kolosser 3,8 und Gedanken

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus
und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft
des Heiligen Geistes sei mit euch allen!

Liebe Fangemeinde,

es war der 1. Mai 2018. Sechs Minuten Nachspielzeit – der Abpfiff. Jubelnde und weinende Gesichter. Real Madrid stand im Finale der Championsleague – der FC Bayern München war am Boden zerstört. Die Jagd der Kommentatoren, der Fußballexperten und der Millionen von Fans begann: Wer hatte Schuld? Wieso konnten die unzähligen guten Chancen nicht verwertet werden? Wo war der Biss? Eine Person traf es besonders hart: Sven Ulreich. Sein Patzer, in dem wichtigsten Spiel seiner bisherigen Karriere, wird wohl auf ewig in den Köpfen der Zuschauenden bleiben. Und in meinem? Da überschlagen sich die Gedanken:
‚Den hätte er doch halten müssen!‘ – ‚Sowas kann doch nicht passieren...‘ – ‚Wer in der Situation einen Rückpass spielt...‘ – ‚Was man hinten nicht kassiert, muss man vorne nicht machen‘. „Jetzt aber sollt ihr das alles ablegen: Zorn, Wut und Bosheit. Kein Wort soll über eure Lippen kommen,das andere verleumdet oder herabsetzt.“
Diese Worte aus dem Kolosserbrief halten mir eine wichtige Erkenntnis vor Augen: Menschen machen Fehler. Doch das ist kein Grund, wütend oder zornig zu werden. Nächstenliebe hört nicht bei dem unvollkommenen Menschen auf – sie fängt dort erst an.
Während der Fußballweltmeisterschaft in Russland wird es Situationen geben, in denen wir, als Zuschauende, auch zornig werden können: Gegen unsere Mannschaften, gegen die gegnerischen Mannschaften, gegen die Schiedsrichter. Doch das ist nicht im Sinne des Sportes. Emotionen gehören zum Sport, das wissen wir alle.
Doch wir wollen uns nicht von negativen Emotionen überrennen lassen. Stärken wir uns gegenseitig, auch wenn Fehler passieren. Stärken wir uns, gerade weil Fehler passieren.
Amen!

Und der Friede Gottes, der höher ist als all unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus.
Amen!

Lied:

„Herr, gib mir Mut zum Brücken bauen“ oder
„Damit aus Fremden Freunde werden“

Alle: Vaterunser

Liturg:

So segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen!

Kontakt:

Pfarrerin i.E. Anna Mittermayer
Kirchplatz 2, 06792 Sandersdorf-Brehna
Tel 03493 / 88 430
kirchspielsandersdorf@yahoo.de

Foto: epd Bild/ Stefan Arend