15.04.2022
Musik aus Rudolstadt

Georg Gebel (1709-1753):
Hilf, Sündentilger, Heil der Erde


Georg Gebel (1709-1753) : Hilf, Sündentilger, Heil der Erde Passionskantate für die fürstliche Hofkapelle in Schwarzburg-Rudolstadt Aufzeichnung für Karfreitag, 15.04.2022, in der Lutherkirche Rudolstadt

Christina Bernhardt, Sopran Cornelia Rosenthal, Alt Johannes King, Tenor Gerry Zimmermann Bass
ThüringenBarock:
Oboe I : Haruna Travkin-Kinugasa
Oboe II : Johanna Krüger
Vl I : Stephanie Appelhans
Vl II : Nadi Perez-Mayorga
Vla : Gundula Mantu
G-Violone : Benjamin Dreßler
Orgel: KMD Frank Bettenhausen
Leitung: KMD Katja Bettenhausen

Der am 25. Oktober 1709 im schlesischen Brieg (heute Brzeg) geborene Georg Gebel wurde von seinem gleichnamigen Vater musikalisch unterwiesen.
Nach beruflichen Stationen in Breslau an St. Anna Magdalena, als Titularkapellmeister des Herzogs Karl-Friedrich II. von Württemberg-Oels, 1735 für den Grafen Heinrich von Brühl in Warschau und Dresden trat er als Konzertmeister und später auch als Kapellmeister und Hofkomponist in die Rudolstädter Hofkapelle ein.
Dieses Amt bekleidete Gebel bis zu deinem frühen Tod am 24. September 1753.
Die hier eingespielte Fassung in der Lutherkirche in Rudolstadt macht die Kantate nach bald 270 Jahren wieder hörbar. Die originalen Handschriften von Georg Gebel befinden sich im Thüringer Staatsarchiv auf Schloss Heidecksburg.

Dank der Förderung durch das Zentrum für Kirchenmusik in Erfurt und die Mitteldeutsche Barockmusik MBM konnte die Herausgabe ermöglicht werden. Ein großer Dank gilt dem Musikwissenschaftler Dr. Maik Richter, Weißenfels, der durch seine Neu-Edition die Wiederaufführung und Aufzeichnung in Rudolstadt vorbereitete.
Die Klangsprache, die Gebel in seinen kirchenmusikalischen Kompositionen entwickelt, wird vom Wiederentdecker Gebels, Peter Gülke, bereits im Jahr 1963 in seiner Publikation „Musik und Musiker in Rudolstadt“ mit rühmenden Worten bedacht: „Unübersehbar ist ein sensitiv-empfindsamer Zug… Dennoch gibt es bei Gebel keine bloße Empfindelei: Seine Arien enthalten thematische Bildungen…, eigenwillige und charaktervolle Prägungen… Wenn es der Ausdruck ihm zu verlangen scheint, schreibt er einen streng polyphonen Chorsatz von größter harmonischer, durch chromatische Führungen bestimmter Färbung…“
Die Texte wurden veröffentlicht in den „Erwecklichen Betrachtungen des leiblichen Sterbens und Leidens unseres Herrn Jesus Christus“ von 1749. Die Texte, vermutlich basierend auf Lieddichtungen der Fürstin Ämilie Juliane von Schwarzburg –Rudolstadt, sind im Alten Rathaus in Rudolstadt im Archiv der evangelischen Kirchengemeinde Rudolstadt, archiviert. Unter https://www.ladegastorgel-rudolstadt.de/?Hofkomponisten%2F
Georg-Gebel ist der Kantatentext lesbar.

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