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Ostern ist das Fest des Lebens. Jesus stirbt am Kreuz, aber Gott hat ihn auferweckt und zu Ostern feiern Christen weltweit seine Auferstehung. Halleluja!

Ostern ist ein Fest des Lichts, der aufgehenden Sonne, der Lebenskraft, der blühenden Gärten in den Farben des Frühlings, des wiedererwachenden Lebens. Halleluja.

Nicht selten wünscht sich eine Familie anlässlich einer Bestattung als Musik das Halleluja (von Leonard Cohen). So verwandelt sich in diesem Moment die Trauer in Trost. Gott ist da. Der Himmel ist da. Verlassenheit verwandelt sich in Geborgenheit. Es gibt etwas Größeres als den Tod. Und das ist das Leben, auch das ewige Leben. Halleluja.

Manchmal bleibt das Halleluja im Hals stecken. Es ist Krieg. Seit 11 Jahren ist Krieg in Syrien, seit 8 Jahren in der Ukraine, seit 7 Jahren im Jemen. Für viele ist es die Hölle. Das will doch keiner hören, sagen Sie? Gerade jetzt zu Ostern? Ja, ich möchte mit Ihnen gerne das große Halleluja singen, aber auch dem Tod und der Realität der Welt ins Gesicht schauen. Sonst wickeln wir nur die Ostereier aus dem Silberpapier und lassen es uns einfach gut gehen. Aber Ostern schafft eine neue Realität gegen das Grauen der Welt: Das Leben behält den Sieg. Die Hoffnung bleibt, die Hoffnung auf Leben, auf Erneuerung, auf Verwandlung, auf Heilung, auf neuen Lebensmut. Halleluja.

Auf den Oster-Ikonen der orthodoxen Kirchen steht oft Jesus am Abgrund der Unterwelt und greift Menschen am Arm, um sie aus der Todeszone herauszuholen und zu befreien. „Hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten.“ Das ist ein Bekenntnis zum Leben. Halleluja.

Manche dieser Ikonen sind jetzt zerschossen und verbrannt. Ja, es ist oft zum Verzweifeln. Und dazu kommt oft noch eine ganz persönliche Notlage. Was ist der Mensch? Wozu ist er fähig? Was muss er alles durchmachen? Ja, das stimmt. Aber der Mensch ist auch fähig zu glauben, zu lieben und zu hoffen. Spüren Sie etwas davon in sich?

„Halleluja“ bedeutet übrigens: ER sei gepriesen.

Frohe Ostern und lassen Sie es sich gut gehen! Halleluja.

Pfarrer und Klinikseelsorger
Christian Sparsbrod