26.08.2022
Gedanken zur Woche

König David in der Bibel steht für viele für den erfolgreichen Kampf David gegen Goliath. Ein scheinbar schwacher Knabe gewinnt mit seiner Steinschleuder gegen den hochgerüsteten Goliath.

Hier ist David bis heute ein Beispiel dafür, dass der Stärkere und Mächtigere nicht unbedingt siegen muss. Dies macht bis heute Menschen Hoffnung, aufzubegehren, standzuhalten oder zu widerstehen: in der Ukraine, im Engagement für den Klimaschutz oder in zwischenmenschlichen Konflikten: Wir Menschen können etwas tun!

David steht leider auch dafür, dass er Bathseba geheiratet hat und dafür vorher deren Mann umbringen lies. Hier wird er vom Propheten Nathan mit seiner Schuld konfrontiert: Du bist der Mann, der dies getan hat! Schuld ist die dunkle Seite unseres Menschseins. Darüber redet niemand gern und doch geht es täglich darum: Der erhöhte Salzgehalt in der Oder. Das schuldige Unternehmen ist dafür wohl schon gefunden. Ein Journalist, der Verbindungen zur rechten Szene beleuchtet und vom Bürgermeister attackiert wird, der sich wiederum keiner Schuld bewusst ist. Du bist der Mann, würde Nathan sagen. Ein Dank an mutige Journalisten!

An diesem Wochenende werden unsere Kinder eingeschult. Es sollen Menschen werden, die mutig sind, die zuversichtlich die Zukunft gestalten, stark gegen alles, was das Leben bedroht und auch zu Fehlern und Schuld stehen können. Und da höre ich einen kleinen David sagen: Papa, nicht den Rasen sprengen, das Wasser ist knapp! Aber auch Goethe höre ich: „Auch das ist Kunst, ist Gottes Gabe, aus ein paar sonnenhellen Tagen sich so viel Licht ins Herz zu tragen, dass wenn der Sommer längst verweht, das Leuchten immer noch besteht.“

Pfarrer und Klinikseelsorger Christian Sparsbrod