22.04.2022
Gedanken zur Woche

Der kommende Sonntag heißt Quasimodogeniti. Das bedeutet: Wie die neugeborenen Kinder. Gerade haben wir Ostern erlebt und sind noch ganz erfüllt von der Freude, daß Jesus auferstanden ist, dass Gott stärker ist als der Tod. Darum darf sich jede und jeder wie ein neugeborenes Kind fühlen. Eigentlich müsste uns das doch glücklich machen, wäre da nicht auch die müde innere Stimme. Zwar haben viele Coronaeinschränkungen ein Ende gefunden, trotzdem ist immer noch Vorsicht angesagt. Und seien wir ehrlich: In uns schlummert die Befürchtung, dass es in den Herbst- und Wintermonaten zu erneuten Einschränkungen kommen wird. Dazu ist eine neue Angst gekommen: Es gibt Krieg in Europa und die Medien zeigen uns entsetzliche Bilder. Neben Hilfsbereitschaft und Anteilnahme macht das auch hilflos und drückt uns ganz schön nieder. Haben da ein neues Lebensgefühl, Kraft und Euphorie überhaupt Platz? Es ist schon wichtig, die kraftlosen Stimmen wahrzunehmen. Schon die Bibel weiß zu berichten, dass Menschen auf ihrem Weg müde und matt werden können. Es gibt Durststrecken und Phasen des Ich-Kann-Nicht-Mehr. Es stärkt, wenn wir unser Vertrauen auf Gott setzen, von ihm Hilfe erwarten und Kraft erbitten. Denn: Er steht über den Dingen und gibt uns, was wir brauchen. Der Glaube daran, dass es in unser aller Leben auch wieder anders, dass es schön wird, dass es eine wunderbare Zukunft gibt, das kostet Kraft. Kopf nach oben, Blick nach vorn, das kostet Kraft. Die Hoffnung fest im Auge behalten, das kostet Kraft. Gott gibt uns die Kraft, wenn wir ihn darum bitten. Die Bibel sagt uns: Wenn ihr auf den Herrn hofft, dann bekommt ihr neue Kraft euch wie der Adler emporzuschwingen. Geht den nächsten Schritt, gebt Gas, denn Gott befähigt euch dazu. Dann fühlt ihr euch auch schnell wieder wie die neugeborenen Kinder, solche, die Ja zum Leben sagen, kraftvoll ins Leben starten und einfach leben.

Marion Weidner, Gemeindepädagogin