Gedanken zur Nacht

Der Thomas-Mittelaltermarkt ist seit einigen Tagen zu. Zwischen Kirche und Pfarrhaus war er aufgebaut. Hier bei uns in Erfurt. Die Hütten liebevoll geschmückt und Angebote aus Mandeln, Waffeln, Grillgut und Glühwein gingen gut. Die Thomaskirche hatten wir außen und innen farblich beleuchtet. Fürs Auge. Und fürs Gemüt!

Unsere Gemeinde hatte auch eine Hütte. Eine „Thomashütte“ mit Märchenmotiven. Verkauft haben wir Zwergenpunsch, Schneeweißchen und Rosenrot. Alles für einen guten Zweck.

Das ist nun erst mal vorbei. Aber Erinnerungen bleiben!

Eines Abends, ich hatte Hüttendienst, bestellt ein Mann, so um die 40, einen „Weißen“. An den Holztresen gelehnt sagt er: “Schöne Märchenwelt. Aber doch alles nur Theater. Die Häuschen hier sind doch nur Kulisse einer heilen Welt, die es so gar nicht gibt. “Stimmt“, erwidere ich, „aber die Sehnsucht nach heiler Welt ist groß“.

Der Mann zählt auf, was alles im Argen liegt: dass Politiker es nicht schaffen, bei der Klimakatastrophe gegenzusteuern, dass Terror und Kriege zunehmen und wir es nicht schaffen, Menschen genügend Schutz zu bieten.“ Ich frage zurück, was er denn tun würde: „Was ich tun würde? Die Wirklichkeit nicht vergessen! Aktiv werden! Und einen Schritt auf andere zugehen.“ Und ich ergänze: “Vielleicht wird die Welt dann heiler.“

Er trank aus und schlenderte weiter.

Die Wirklichkeit nicht vergessen. Aktiv werden und einen Schritt auf andere zugehen. Dass uns das gelingt wünscht Pfarrer Christoph Knoll aus Erfurt und evangelisch.