27.12.2024
Tauftag
Am liebsten gehe ich abends schlafen, wenn es irgendetwas gibt, worauf ich mich freuen kann.
Und heute freu ich mich auf morgen. Weil das mein Tauf-Tag ist.
Am achtundzwanzigsten Dezember wurde ich vor vielen Jahren in einer schönen Dorfkirche im Erzgebirge getauft. Vier Wochen alt war ich damals. Und kann mich natürlich an nichts erinnern.
Als Kind bekam ich zu meinem Tauf-Tag immer Schokolade. Eine Tafel West-Schokolade, ganz für mich allein. Das machte diesen Tag für mich zu einem kleinen Festtag.
Wie sich das Leben doch ändert! Schokolade ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Sie schmeckt mir längst nicht mehr so gut. Sie schmeckt nach Kalorien und Arthrose. Und leider oft auch nach Kinderarbeit.
Die Schokolade an meinem Tauf-Tag ist mir nicht mehr wichtig, darauf kann ich ganz gut verzichten.
Worauf ich aber nicht verzichten kann, das ist mein Taufspruch. Obwohl der für mich früher gar keine Rolle gespielt hat. Ich habe ihn überhaupt erst vor ein paar Jahren gefunden. In einem Tagebuch, das meine Mutter über meine ersten Lebensmonate geschrieben hat.
Dort steht ein Eintrag zu meiner Taufe. Und auch mein Taufspruch:
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden!
Da habe ich mich gefreut. Denn das ist ja das, was die Engel in der Weihnachtsnacht gesungen haben. Und was die Dunkelheit um die Hirten herum so hoffnungs-hell gemacht hat.
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden!
Da ist alles drin, was ich brauche. Damit Licht kommt in die Dunkelheit unserer Tage.
Eine gute Nacht ganz in Frieden
wünscht Angela Fuhrmann aus Weimar und evangelisch.