Gedanken zur Nacht

„Weißt du, wie viel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt?“, so haben wir es als Kinder im Lied gefragt.

Damals haben wir darauf keine Antwort gehabt. Wir haben gestaunt und den Himmel bewundert, bei Tag und bei Nacht. Später dann haben wir manches gelernt über den Himmel und die Sterne, über den Blick ins Weite. Und je mehr wir im Laufe des Lebens lernen, umso größer ist unser Staunen. Doch eine Zahl kennen wir auch jetzt nicht.

Von einem amerikanischen Hobbyastronomen las ich, dass er aus der Großstadt weggezogen ist. Er lebt in der ländlichen Einsamkeit von New Mexiko. Dort stören ihn in der Nacht nicht die vielen Lichter der Stadt. Die Luft ist auch nicht so verschmutzt. Nun hat er Zeit, den Himmel zu bewundern.

Ab und zu lädt er seine Freunde ein, mit ihm gemeinsam zu schauen. Und dann feiern sie eine Sternenparty. Sie freuen sich an dem, was sie am Himmel entdecken und finden neue Namen für das, was sie vor Augen haben. So ähnlich, wie wir das auch schon als Kinder getan haben.

Im Kinderlied hat der Dichter Wilhelm Hey auf die Frage nach der Zahl der Sterne für sich eine Antwort gefunden: „Gott, der Herr, hat sie gezählet, dass ihm auch nicht eines fehlet an der ganzen großen Zahl.“ Und sagt am Ende: „Er kennt auch dich und hat dich lieb.“

Als Kind hat mich das getröstet. Und es tröstet mich bis heute. Eine behütete Nacht wünscht Pastorin Katarina Schubert von der evangelischen Kirche in Kamsdorf.