20.09.2022
Sternenhimmel

Es war in den Ferien. Und es war Nacht.
Mit meinen Kindern liege ich im Strandkorb an der Ostsee.
Die Gesichter zum Himmel.
Der ist hier am Meer viel dunkler,
deutlich mehr Sterne sind zu erkennen.
Es ist Sternschnuppenzeit.
Aber es ist nicht leicht, eine zu entdecken.
Es braucht Ausdauer und Geduld.

Und das ist für den 4-Jährigen am Ende eines langen Tages gar nicht so leicht.
Ungeduld macht sich breit.
Wir machen uns auf die Suche nach Sternbildern.
Großer Wagen und Kassiopeia – ah, da sind sie.
aber schon der Große Bär – wo war der nochmal?
Augen und Finger wandern über den Himmel.
Unzählige kleine Lichter stehen da vor uns.
Da beginnt die Tochter zu singen:

„Weißt du, wie viel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt,
weißt du, wie viel Wolken gehen weit hin über alle Welt.
Gott der Herr hat sie gezählet,
dass ihm auch nicht eines fehlet,
an der ganzen großen Zahl.“

Jetzt ist es still geworden.
Der Sternenhimmel steht über uns.
Wir schweigen.
Es braucht gar keine Sternschnuppen mehr.
Der Blick in den Himmel genügt.

Da! Endlich eine Sternschnuppe!
Aber das hat der 4-Jährige Sohn schon längst nicht mehr mitbekommen.
In Mamas Arm ist er eingeschlafen.

Gott, du zählst Sterne und Wolken und Kinder.
Pass heute Nacht gut auf deine Kinder auf.
Damit keines fehlt.

Eine gute Nacht wünscht Pfarrer Ramón Seliger, evangelisch und aus Weimar.