04.11.2024
"Lasst die Geister aufeinanderprallen, aber die Fäuste haltet stlle"

„Lasst die Geister aufeinanderprallen, aber die Fäuste haltet stille.“ Mit diesen Worten von Martin Luther schloss am 4. November 1989 Pfarrer Friedrich Schorlemmer seine Rede in Berlin. Neben vielen anderen hatte auch er gesprochen. Auf dem Ostberliner Alexanderplatz hatten sich 500.000 Menschen versammelt. Sie waren zur größten Demonstration in der DDR-Geschichte gekommen.

Was sich in den Tagen danach alles ändern würde, war da nicht abzusehen. Aber die Sorge vor möglicher Gewalt war zu spüren.

„Lasst die Geister aufeinanderprallen, aber die Fäuste haltet stille.“ Das wünsche ich mir auch 35 Jahre später noch, nun im ganz anderen Deutschland. Damals haben Menschen mit sehr verschiedenen Ansichten dennoch zusammen gestanden, gemeinsam Widerstand geleistet und damit die Gesellschaft verändert.

Ich wünsche mir, dass wir auch heute unsere Meinung sagen und miteinander streiten, wenn es nötig ist. Aber dass wir dabei friedlich bleiben, keine Gewalt ausüben, weder in den Familien noch in unserer Gesellschaft. Dann können Mauern fallen, von denen manche denken, dass sie ewig stehen.

Eine friedliche Nacht wünscht Katarina Schubert, evangelisch und aus Saalfeld.