Gedanken zur Nacht

Achtung, zerbrechlich, so war im März ein Kunstprojekt in der Dresdener Frauenkirche überschrieben. Im Hauptraum der Kirche hing ein großer Erdball, mit sieben Metern im Durchmesser. Ein britischer Künstler hatte ihn so gestaltet, wie die Erde vom Weltraum aus zu sehen ist, ein blauer Planet. Die Kugel drehte sich im Kirchenraum. Wohl jeder Besucher schaute fasziniert auf die zerbrechliche Erdkugel.

Wir waren mit unseren Konfirmanden zu dieser Zeit in Dresden und besuchten die Kirche. Mit unseren quirligen, aufmerksamen, interessierten Mädchen und Jungen bestaunten wir die große Kirche und blickten gemeinsam auf die Erde. Sie ist so zerbrechlich wie auch unsere Kinder und Jugendlichen. Und sie haben so viele Fragen und Hoffnungen, sie erwarten so viel von uns, den Älteren.

Und wir erwarten so viel von ihnen. Und hoffen, dass sie uns einmal tragen und unterstützen werden, wenn wir alt sind. Wir alle sind zerbrechlich und brauchen uns gegenseitig. Aber wir sind geborgen in dem großen Raum Gottes.

Ich hoffe auf unseren Gott. Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen, zerbrechlichen Herzens sind, so sagen wir es über unseren Gott im alten Gebet der Psalmen. Darauf hoffe ich und bleibe achtsam.

Eine ruhige Nacht wünscht Pastorin Katarina Schubert von der evangelischen Kirche in Kamsdorf