23.03.2024
Gedanken zur Woche - Palmsonntag
Ostern kündigt sich an. In den Gärten und in vielen Räumen hängen die Ostereier. Die Kinder in den Schulen und Kindergärten sind längst dabei, für Ostern etwas zu basteln. Die Brunnen in den Dörfern und Städten sind geschmückt für das Osterfest. Dazu kommt der Frühlingsanfang und das Blühen in den Gärten. Nun ist es aber noch nicht soweit mit Ostern und mit dem Sonntag, an diesem Wochenende beginnt erst einmal die Karwoche, die Woche mit Gründonnerstag und Karfreitag, dem stillen Feiertag. Zu diesem Tag gehört das Kreuz. Jesus stirbt am Kreuz. Und von diesem Tag her kommen all die Kreuze, die zu unserer Kultur dazugehören: auf den Gräbern und an den Straßenrändern, an den Halsketten oder als Tattoo und auch das DRK. Das Kreuz symbolisiert Leid und Rettung zugleich. Die Karwoche beginnt mit dem Palmsonntag. Dahinter steht die Geschichte, dass Jesus jubelnd mit Palmenzweigen empfangen wird und ein paar Tage später die Menschenmenge seine Kreuzigung fordert. Nicht selten machen Menschen solche Erfahrungen. Es hat sich am Anfang so toll angefühlt und am Ende gehen beide im Streit auseinander. Die Hoffnung war groß nach der OP und dann kam ein langer Leidensweg. Und auch politisch: Es gibt auch Jubel und Begeisterung für Ideen, die eigentlich nur Hass, Angst und miese Stimmung schüren. Das Osterei steht für neues Leben, wie die Auferstehung Jesu. Die Kräfte des Lebens wollen stark werden, nicht die Kräfte der Zerstörung. Die Kräfte, die unsere Natur bewahren, werden gestärkt, und nicht die, die den Klimawandel leugnen. Die Hoffnung wird wachsen und blühen und Kraft gewinnen. Zu Tode betrübt? Nein, Himmelhoch jauchzend! Ich wünsche Ihnen, dass Sie immer wieder diesen Weg finden, vom Kreuzweg hin zu Ostern, mit Gottes Hilfe.
Pfarrer und Klinikseelsorger Christian Sparsbrod