30.03.2024
Gedanken zur Woche - Ei, Ei, Ei, Überraschungen zu Ostern
Katharina, eine Königstochter, lebte in Ägypten. Sie wohnte in der Stadt Alexandria. Nachdem die Römer das Land Ägypten erobert hatten, musste sie aus dem Palast ausziehen.
Danach wohnte sie am Rand der Stadt. Viele Christen trafen sich in ihrem Haus.
Maxentius, der Kaiser von Rom, wollte die großen Städte seines Reiches besuchen. So kam er auch nach Alexandria. Katharina wurde zu ihm gerufen. Er wollte von ihr wissen, wie der Gott der Christen ist. Katharina erzählte ihm vom Leben, Leiden und Sterben Jesu Christi.
Das ein Toter in den Himmel auffahren kann, konnte er nicht glauben. Seine Antwort war: solch eine Geschichte will ich nur glauben, wenn du vor meinen Augen aus einem Stein Leben erwecken kannst. Eine unlösbare Aufgabe.
Am nächsten Morgen ging Katharina auf den Markt. Kaufte bei einem Bauern ein fast aus -geschlüpftes Entenei. Damit lief sie zu Maxentius. Er staunte als er das Ei sah. Genau in diesem Augenblick brach das Entenküken mit seinem Schnabel ein kleines Loch in die Ei- schale. Langsam befreite es sich aus seiner Höhle. Schließlich lag ein winziges Entenküken in ihrer Hand. Maxentius bemerkte: Neues Leben.
Und Katharina antwortete: Scheinbar tot und doch Leben.
Der Kaiser wurde sehr nachdenklich. Und so wurde das Osterei ein Zeichen für das, was kein Mensch begreifen kann: Christus ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.
Das Küken, das aus dem Ei kommt, wird ein Zeichen dafür, wie Jesus den Tod überwunden hat. Darum gibt es heute Ostereier nicht nur bei uns, sondern bei den Christen auf der ganzen Welt. Wir können die Eier suchen, wir können sie uns schmecken lassen – aber das ist nicht das Entscheidende: Entscheidend ist: sie sollen uns an Jesus erinnern. Jesus, der am Kreuz gestorben ist, und der den Tod besiegt hat. Wie Jesus auferstanden ist, das lässt uns etwas vom Leben bei Gott erahnen, vom ganz neuen Leben.
In unserer Kirche sind heute nicht nur die Ostereier ein Zeichen dafür. Das Kreuz in der Mitte des Altarraumes und die ganze Architektur scheint sich auf dieses Zentrum hin zu bewegen. Da gibt es die Gemälde mit der Auferstehungsszene. Dann gibt es Jesus mit der Siegesfahne: Er hat den Tod besiegt. Und unter Jesus die Tore des Totenreiches.
Ein alter Reim sagt: „So wie das Küken aus dem Ei gekrochen, so Christus hat das Grab zerbrochen“.
Das ist das Wunder von Ostern.
Wo Menschen traurig waren, können Sie sich jetzt freuen. Wo Menschen Angst hatten, können Sie mutig werden. Wo Menschen nicht mehr weiterwissen, können Sie neues Leben spüren.
Ich wünsche uns, dass wir so etwas von der Osterfreude erfahren können. Und daran sollen uns die Eier erinnern.
Wussten Sie schon, dass die traditionelle Farbe der Ostereier rot ist? Rot, das soll sicherlich an den Tod von Jesus erinnern, aber gleichzeitig ist rot ja die Farbe der Liebe. Es soll uns daran erinnern, dass Gott jede und jeden von uns liebt. Viele reden ja ganz allgemein über die Auferstehung. So wie der Kaiser Maxentius in der Geschichte vorhin. Der interessiert sich einfach mal für solche Fragen. Aber allgemein kann man über die Auferstehung eigentlich genauso wenig reden wie über die Liebe.
Gibt es Liebe unter den Menschen oder gibt es sie nicht? Die Frage kann man nicht allgemein beantworten. Liebe muss man selbst erfahren, dann weiß man, dass es sie gibt.
Wer von einem anderen Menschen geliebt wird, der fragt nicht mehr, ob es Liebe gibt.
Auferstehung heißt: Neues Leben fängt an. Und die Jünger von Jesus haben einfach danach gelebt. Sie haben die Liebe Gottes weitergetragen. Die Frage, ob es eine Aufstellung überhaupt geben kann, wird überflüssig, wenn wir einfach davon leben: Gott schenkt uns Liebe und Leben, und seit Ostern wissen wir, dass die Liebe Gottes sogar stärker ist als der Tod.
Wenn das kein Grund zum Feiern ist! Jesus sagt: „Ich lebe und ihr sollt auch leben“. (Joh.14,19)
Darum lasst uns leben in der Kraft der Auferstehung Jesu. Amen