16.11.2024
Gedanken zur Woche
Martin Luther werden die Worte zugeschrieben: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Diese Worte absoluten Vertrauens und absoluter Hoffnung nahm Hoimar von Ditfurth auf, als er 1985 sein Buch: „So lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen. Es ist soweit!“ herausbrachte.
Erst kürzlich habe ich gelesen, dass „die Deutschen“ die 80er Jahre als ihre schönsten und glücklichsten einschätzen. Lassen wir das einmal so stehen, würde das bedeuten, dass diese mahnenden Worte den Menschen unserer Gesellschaft zu einem Zeitpunkt zugesprochen wurden, als es allen am besten schmeckte, als es allen gut ging. Alles schien prima zu laufen. Und keiner hielt es für nötig auf die Worte des Buches zu hören, die damals schon auf die beginnende Klimakrise hinwiesen. Hoimar von Ditfurth sagte damals sinngemäß: „Wenn wir jetzt nicht agieren, werden wir ziemlich bald nur noch reagieren können und dann fällt uns all unsere Kurzsichtigkeit auf die Füße.“
„Ihr habt es damals schon gewusst und ihr habt nichts gemacht! Wir Jungen müssen jetzt den Mist ausbaden, den ihr verbockt habt.“ Dieser Punkt dürfte also an die GenZ gehen.
Nun, ich denke, wir könnten dankbar sein, wenn der Klimawandel das einzige Problem unserer Tage wäre. Jedoch: Es sieht anders aus. Es ist unnötig, an dieser Stelle noch einmal alle Krisen und Problemzonen unserer Tage aufzulisten, nur so viel: Ein Rundumblick auf das momentane Zeitgeschehen in der Ferne und ganz in der Nähe ließ einen Kolumnisten für seinen Artikel die Worte finden: „Bin ich irre oder die?“
Was will man an all dem heutigen Irrsinn auch noch zu erklären versuchen, irgendwann verlieren Erklärungen ihre Relevanz.
Wir sind nun in der dunklen Jahreszeit, die Tage, an denen wir zu den Gräbern unserer lieben Verstorbenen gehen, stehen kurz bevor. Traurigkeit und Sprachlosigkeit erfüllen uns angesichts unserer menschlichen Vergänglichkeit. Still sein… ist der Tod der größte Irrsinn überhaupt? In sich hinein lauschen: „Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“ (Jer 29,11)
Bleiben Sie behütet!
Pfarrerin C. Ehrlichmann, Remda