14.12.2017
Gemeindefahrt zur Partnergemeinde Riederich

Pünktlich 18:00 Uhr kamen wir am 15. September 2017, dank Mario Wöckel in Riederich an und wurden von den Gastfamilien abgeholt, die uns dann liebevoll umsorgten. Der Samstagvormittag stand jedem zur freien Verfügung, somit konnte die Gelegenheit genutzt werden um etwas Zeit mit den Gastfamilien zu verbringen.

Am Nachmittag fuhren wir nach Grafeneck und wurden unter kundiger Führung von Heinz Illi, durch die Ausstellung geleitet. Hier wurde sehr deutlich - Das Grauen begann auf der Schwäbischen Alb: In einer Kammer auf Schloss Grafeneck vergasten die Nazis vor über 70 Jahren fast 11.000 behinderte Menschen - und legten damit auch den Grundstein für die Ermordung von Millionen Juden. Der 18. Januar 1940 ist kein Datum, das einem im Gedenken an die Nazi-Verbrechen direkt einfällt. Doch von diesem Tag an töteten die Nazis erstmals in Deutschland Menschen "systematisch-industriell" - in einer Gaskammer auf Schloss Grafeneck auf der Schwäbischen Alb. Insgesamt 10.654 geistig behinderte und psychisch kranke Menschen wurden innerhalb weniger Monate ermordet. "Unnütze Esser", "Defektmenschen", "seelenlose Menschenhülsen" waren die Bezeichnungen, die den Nazis für sie einfielen. Im Dezember 1940 wurden die letzten Opfer im Krematorium von Grafeneck verbrannt. Seit 1990 erinnert eine Gedenkstätte an die dortige Gaskammer. Ein Riss in der Rückwand drücke den Schmerz über das unmenschliche Geschehen aus, hieß es. Die stählernen Träger des Daches erinnern an eine Dornenkrone. 2005 entstand ein Dokumentationszentrum.

Unser Ausflug führte uns weiter zum Gestüt Marbach. Das Gestüt ist eine wichtige Anlaufstelle für Pferdezüchter und Reitsportler, sehr bekannt ist die dortige Araberzucht. Die jährlich stattfindende Hengstparade ist eine international bekannte Attraktion. An zwei Wochenenden im September und Oktober werden hier Hengste und Stuten verschiedener Rassen präsentiert. In Marbach stehen ca. 520 bis 600 Pferde.

Kaffeetrinken konnten wir im „Cafe Ikarus“ in Buttenhausen im Großen Lautertal. Johannes Müller berichtete, dass in Buttenhausen einst Juden und Christen friedlich zusammen lebten. Die Realschule beheimatete Ausstellung beleuchtet in fünf Räumen die Umstände der Ansiedlung der ersten Juden im Dorf, die württembergische Judenemanzipation im 19. Jahrhundert, Religion und Gemeindeeinrichtungen, das jüdisch-christliche Zusammenleben in Buttenhausen, die jüdischen Impulse in Bezug auf das politische und kulturelle Leben, Gewerbe und Schule sowie die Entwicklungen in nationalsozialistischer Zeit, die zur Auslöschung der jüdischen Gemeinde führten. So ging ein reich gefüllter Nachmittag zu Ende!

Nach dem Abendbrot in den Gastfamilien trafen wir uns im Gemeindehaus zum geselligen Abend. Der Flötenkreis, der „Partnerschaftschor“ unter Leitung von Susanne Wurz sorgte für die musikalische Umrahmung des Abends. Pfarrer Braun, Pfarrer Gindler, Mario Wöckel, Michael Brünig und Susanne Wurz gaben Situationsberichte aus den Gemeinden ab. Am Sonntag begann um 10:00 Uhr der Gottesdienst, unter Mitwirkung der beiden Pfarrer Braun und Gindler sowie musikalisch vom dem „Partnerschaftschor“ begleitet.

Die Orgel wurde von Herrn Herbert Schwägerle gespielt. Während des Gottesdienstes stellten sich die neuen Konfirmanden vor und es wurde ihnen eine Bibel überreicht. Die KÄ Gabi Rost hatte die Möglichkeit einige Grußworte und Glückwünsche an die Gemeinde zu richten. „Wir freuen uns, bei Ihnen sein zu dürfen. Der Wunsch, dass es noch öfters solche Begegnungen geben wird und weiterhin diese Partnerschaft zu pflegen und aufrecht zu erhalten. Das wurde in allen Gesprächen sehr deutlich. Mit einer Einladung, so Gott will werden wir uns in zwei Jahren bei einem nächsten Besuch in Lichtentanne wieder sehen“, so G. Rost. Nach dem Gottesdienst fand rund um und in der Kirche ein Stehempfang (Ständerling) für die Gäste und die Gemeindeglieder statt. Nach einem reichhaltigen Mahl in den Gastfamilien war es wieder soweit, es hieß Abschied nehmen. Wir trafen uns zum gemeinsamen Singen gegenüber der Auferstehungskirche.

Gegen 15:00 Uhr fuhren wir Richtung Heimat, voller schöner Eindrücke. Gemeinsam haben wir drei schöne Tage verbracht. Haben gesungen, geredet und gelacht, dafür wollen wir dankbar sein.
( KÄ Rost)


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