16.09.2022
Selbsthilfetag für suchtkranke Menschen in Saalfeld

Fachvortrag von Chefarzt Christoph Kern stößt auf große Resonanz

„Ich bin fast 14 Jahre trocken. Das habe ich vor allem durch meine Selbsthilfegruppe geschafft. Die anderen hören mir zu, verstehen mich, ich finde Hilfe und Rückhalt. Die Gemeinschaft von Betroffenen macht mich stark“, so Heike (64) aus Saalfeld, die in der vergangenen Woche am Treffen der Selbsthilfegruppen für suchtkranke Menschen des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt teilnahm.

Der Einladung des Teams der Psychosozialen Beratungsstelle für Suchtkranke, Suchtgefährdete und Angehörige der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein folgten etwa 50 Betroffene, auch Verwandte oder Freunde zeigten Interesse. Die Beratungsstelle als Ansprechpartner hat sich zur Aufgabe gemacht, die Gruppen miteinander in Kontakt zu bringen, zu vernetzen und ihnen bei Fragen zur Seite zu stehen.

Viele der suchtkranken Menschen sprachen offen über Erfahrungen mit ihrer Suchterkrankung, tauschten sich aus. Häufig kam der Ausstieg aus der Sucht zur Sprache, ein langer, oft steiniger, aber letztlich lohnenswerter Weg in eine dauerhafte und zufriedene Abstinenz.

Neben professioneller Begleitung war für die Betroffenen dabei die Unterstützung der Selbsthilfegruppe mit vielen wertvollen Gesprächen, die Halt und Sicherheit geben, sehr hilfreich.

Martin Scheidt, Geschäftsbereichsleiter des Fachbereiches Wohnen und Beratung der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein, würdigte die Arbeit der Gruppen in einer kurzen Begrüßung.

Ein besonderer Höhepunkt für alle war der Vortrag von Christoph Kern, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Chefarzt der Fachklinik Klosterwald Bad Klosterlausnitz.

Er sprach zum Thema „Ein Gläschen in Ehren… Wie schädlich ist Alkohol wirklich? - Eine Substanz und ihre gesundheitlichen Folgen.“

Christoph Kern schaffte es, mit fachlichem Wissen und unterhaltsamen Episoden aus seiner jahrelangen Dienstzeit die Zuhörer einzubeziehen und in ihrem Abstinenzwillen zu bestärken.

„Es war gut, mal wieder meine Kenntnisse darüber aufzufrischen, was der Alkohol alles so anrichten kann. Der Vortrag hat mir einmal mehr gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin“, so Heike. „Und ich möchte noch einmal betonen, dass jeder der das möchte, mit offenen Armen in einer Gruppe aufgenommen wird. Man muss sich nur trauen.“

Die Psychosozialen Beratungsstelle für Suchtkranke, Suchtgefährdete und Angehörige besteht seit 30 Jahren in Saalfeld. Im November gibt es einen weiteren Fachtag. Wir werden berichten.

Die Psychosoziale Beratungsstelle finden Sie in Saalfeld, Brudergasse 18, Tel.: 03671 – 5256-5111, Mail: Suchtberatung-saalfeld@diakonie-wl.de

Öffnungs-/ Beratungszeiten:
Montag 8.00 – 15.00 Uhr
Dienstag 8.00 Uhr – 12.00 Uhr und 13.00 –18.00 Uhr
Mittwoch nach Vereinbarung
Donnerstag 8.00 – 12.00 Uhr und 14.00 – 18.00 Uhr
Freitag 8.00 – 12.00 Uhr

Für die Außenstelle in Rudolstadt, Jenaische Straße 1, erfolgt die Anmeldung über die Hauptstelle in Saalfeld. Eine vertrauliche Online-Beratung ist möglich unter www.diakonie-wl.de. Weitere Informationen sind auf der Homepage zu finden.

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