20.05.2020
Meditation in der Schlosskapelle: Ein kleines Zeichen „neuer Normalität“

Kirchgemeinde und Verein Schlosskapelle setzen die Reihe Das Bildprogramm der Saalfelder Schlosskapelle fort

Saalfeld. „Für mich ist das ein kleines und schönes Zeichen der neuen Normalität“, sagt Landrat Marko Wolfram anlässlich der ersten Veranstaltung in der Schlosskapelle seit März. „Ich danke der Saalfelder Kirchgemeinde und dem Verein Schlosskapelle, dass sie nach der Öffnung der Kirchen auch wieder unsere Schlosskapelle zum lebendigen Veranstaltungsort machen. Nach unserem großen Jubiläum, das wir noch im Februar feiern durften, war die Kapelle für Veranstaltungen und Führungen ebenso geschlossen wie alle anderen Institutionen im Land.“

Interessierte und Freunde der Schlosskapelle waren am Sonntagnachmittag, 17. Mai, der Einladung zur Meditation in die Kapelle gefolgt. Man habe sich in den vergangenen zwei Jahren bei der Auseinandersetzung mit dem Bildprogramm der Saalfelder Schlosskapelle schon mit verschiedenen christlichen Themen wie Ostern und Pfingsten beschäftigt, erläuterte Pfarrer Christian Sparsbrod. Und diesmal stehe die Himmelfahrt im Mittelpunkt – anlässlich des bevorstehenden Festtages Christi Himmelfahrt am Donnerstag.

Zusammen mit dem Kantor der Saalfelder Johanneskirche an der Orgel, Andreas Marquardt, gestaltete der Pfarrer eine spannende Stunde und gab neue Einblicke in das Himmelfahrtsgemälde, das als Teil des Altars den Kircheninnenraum zentral bestimmt. Christi Himmelfahrt, so der Pfarrer, sei eine Zeit des Mündigwerdens. Für die Jünger Jesu bedeutete das einen Umbruch. Das sei auch in dem Gemälde zu erkennen, das Anfang des 18. Jahrhunderts von dem Nürnberger Historienmaler Professor Johann Murrer für die Ausstattung der Schlosskapelle angefertigt wurde.

Die Bildmeditation unter dem Motto Musik und Malerei – Kunst und Glaube wurde analog den Hygiene- und Infektionsschutzbestimmungen der EKM, der evangelischen Kirche Mitteldeutschland, für Gottesdienste, durchgeführt. Dazu gehörten Stühle in entsprechenden Abständen, die Pflicht zum Mund-Nasenschutz und die Erfassung der Kontaktdaten der Anwesenden im Fall, das Infektionsketten nachverfolgt werden müssten und das Verbot, zu singen.

Ungeachtet der Einschränkungen bot Kantor Andreas Marquardt mit barocker Musik von Johann Sebastian Bach und moderner Musik von Olivier Messiaen aus dessen Zyklus Himmelfahrt ein beeindruckendes Klangerlebnis.

In diesem Jahr soll die Reihe Reihe Das Bildprogramm der Saalfelder Schlosskapelle: Musik und Malerei – Kunst und Glaube am 8. November mit einer weiteren Meditation fortgesetzt werden.

Martin Modes
Presse- und Kulturamt

Fotos: LRA Martin Modes

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