12.10.2022
Mädelchor Saalfeld am 16.10.2022 in Mellenbach

„Das große Halleluja“ ist der Titel des Programms, mit dem der Mädelchor Saalfeld am Sonntag, dem 16. Oktober um 15 Uhr in der Katharinenkirche Mellenbach seine diesjährige Herbstreise eröffnet. 

Die 25 Mädchen im Alter von 8 bis 17 Jahren singen unter der Leitung von Kantor Andreas Marquardt Motetten von Renaissance bis Gegenwart. Auf dem Programm stehen u. a. Kompositionen von Orlando di Lasso, Franz Schubert, Josef Gabriel Rheinberger und Agneta Sköld. An der Orgel spielt Judith Bothe (Leipzig).

Der Mädelchor Saalfeld wurde neben den Thüringer Sängerknaben 1950 von Walter Schönheit gegründet. Unter dem Motto „Soli Deo Gloria – Allein zur Ehre Gottes“ ist der Mädelchor vor allem regelmäßig in den Gottesdiensten der Johanneskirche in Saalfeld zu hören.  

Daneben begeben sich die Mädels auch auf Konzertreisen und sind an einer Vielzahl musikalischer Projekte beteiligt. So gestaltet der Mädelchor jedes Jahr mehrere Programme in der Reihe der „Saalfelder Abendmotetten“. Ebenso wirkt er auch an chorsinfonischen Aufführungen mit den Thüringer Sängerknaben oder dem Oratorienchor Saalfeld in der Johanneskirche Saalfeld mit, wie z. B. dem großen Oratoriums „Luther in Worms“ von Ludwig Meinardus, dem „Psalmus Hungaricus“ von Zoltan Kodaly, dem

„Weihnachtsoratorium“, der „Johannespassion“ und der „Matthäus-Passion“ von Johann Sebastian Bach. 2018 führten die insgesamt 160 Sänger und Sängerinnen der Chöre an der Johanneskirche Saalfeld mit großem Erfolg Carl Orffs „Carmina Burana“ auf. Am Heilig

Abend 2018 waren der Mädelchor und die Thüringer Sängerknaben in der ZDFWeihnachtsgala „Weihnachten mit dem Bundespräsidenten“ zu erleben. 2019 traten einige junge Sängerinnen des Mädelchores als „Marienkinder“ in der Verdi-Oper „Otello“, einer Produktion des Theaters Rudolstadt, auf. 

Anders als andere Mädchenchöre, verfügt der Mädelchor Saalfeld nicht über ein Internat. Die jungen Sängerinnen kommen alle aus der Stadt und der Region Saalfeld, treffen sich mehrmals wöchentlich zu Proben und erarbeiten dabei kontinuierlich ein breites Repertoire, das neben geistlichen Chorwerken verschiedener musikalischer Epochen auch Volkslieder umfasst.

Andreas Marquardt wurde 1981 in Mühlhausen/Thür. geboren. Er entstammt einer Kirchenmusikerfamilie. Beide Eltern sind Kantoren. Auch der Großvater übte diesen Dienst aus. Den ersten Klavier- und Theorieunterricht erhielt Andreas Marquardt mit sieben Jahren von seinem Vater Klaus-Peter Marquardt. Prägend war die Mitgliedschaft bei den Thüringer Sängerknaben von 1989 bis 2000. Vom Jahr 2000 an absolvierte Andreas Marquardt ein Instrumentalstudium mit Hauptfach Orgel an der Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg. Hier waren Michael Schönheit, Sigrid Wildt und Prof. Markus Willinger seine Lehrer. Im Jahr 2004 erfolgte das Diplom und 2006 das Meisterklassendiplom. Er belegte Meisterkurse bei namhaften Organisten wie Guy Bovet,  Luigi F. Tagliavini, Bernard Bartelink, Olivier Latry, Daniel Roth, Istvan Ella, Franz Lehrndorfer u. a. Im Sommer 2010 legte er das Examen Kirchenmusik A in Leipzig ab.   Nachdem er im Jahr 2012 als Interimskantor in Saalfeld tätig war, wurde er im Januar 2013 in das Amt des Kantors und Organisten an der Johanneskirche berufen. 

Judith Bothe studiert seit März 2022 im Master Ev. Kirchenmusik in Leipzig bei Prof. Schmeding (Orgel) und Prof. Maierl (Chorleitung). Zuvor schloss sie an der RobertSchumann-Hochschule Düsseldorf ihren Bachelor Ev. Kirchenmusik mit maßgeblichen Impulsen von Prof. Kursawa (Orgel) und Prof. Berger (Chorleitung) ab. Ein einjähriges Auslandsstudium führte sie 2019/20 nach Wien zu Prof. Haselböck. Prägend waren dazu vier Jahre Arbeit als Assistentin am Mädchenchor des Essener Doms unter Prof. Wippermann und Prof. Schreyer. Außerdem absolvierte Meisterkurse für Klavier und Kammermusik in Österreich und Italien und ist mehrfache Bundespreisträgerin Jugend musiziert. Als Kirchenmusikerin war sie in Krefeld tätig. In Leipzig hat sie nun die Leitung des Chores der Ev. Studierendengemeinde inne und arbeitet im nächsten Semester mit dem Thomaskantor und den Thomanern.