Aufgrund der aktuellen Situation und des Veranstaltungsverbotes müssen wir die Aufführung des Oratoriums "Christus am Ölberge" von Ludwig van Beethoven und der "Messe G-Dur" von Franz Schubert leider verschieben. Der neue Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben. Bereits gekaufte Eintrittskarten behalten ihre Gütligkeit, bzw. können zurück gegeben werden.
Im Jahr 2020 begeht die Musikwelt den 250. Geburtstag Ludwig van Beethoven. Erstmals in
der Saalfelder Johanneskirche wird am 29. März um 17 Uhr „Christus am Ölberg“ erklingen,
das einzige Opus aus dem reichen Schaffen Beethovens, das der Gattung „Oratorium“
zuzuordnen ist. Dazu wird die „Messe G-Dur“ von Franz Schubert zu Gehör gebracht.
Ausführende sind: Romy Petrick (Sopran), Kay Frenzel (Tenor), Dirk Schmidt (Bass), der
Oratorienchor Saalfeld und die Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt. Die Leitung hat
Andreas Marquardt.
Bewusst knüpfte Beethoven mit diesem Werk an die Tradition des italienischen
Passionsoratoriums des 18. Jahrhunderts an, orientierte sich jedoch außerdem an der
zeitgenössischen Oper. Zugleich ist das Bestreben unüberhörbar, der durch die
erfolgreichen, kurz zuvor stattgefundenen Wiener Aufführungen der Schöpfung und der
Jahreszeiten von Joseph Haydn aufblühenden Gattung des deutschsprachigen Oratoriums
einen persönlichen Stempel aufzudrücken.
Anfang 1803 war der 32jährige Beethoven zum Hauskomponisten des erst im Juni 1801 von
Emanuel Schikaneder eröffneten Theaters an der Wien ernannt worden. Neben der Leitung
des Orchesters beinhaltete diese Verpflichtung auch die Möglichkeit, eigene Konzerte zu
veranstalten. Da in der unmittelbar folgenden Fasten- und Passionszeit traditionellerweise
Opernaufführungen ohnehin nicht stattzufinden hatten, widmete Beethoven sich der
Komposition des Oratoriums, das er schließlich im Akademiekonzert am Dienstag der
Karwoche (5. April 1803) zur Uraufführung brachte. Nach eigener Aussage entstand das
Werk innerhalb von 14 Tagen.
Das frei gedichtete Libretto wurde von Franz Xaver Huber verfasst, der in Wien als Journalist,
Lehrer und Opernlibrettist wirkte. Die Handlung fußt auf allen vier Evangelientexten und
umfasst die kurze Szene im Garten Gethsemane, die das Geschehen vom Bitten Jesu um
Kraft für die bevorstehenden Leiden bis zur Ergreifung durch die Soldaten schildert. Einige
markante Begebenheiten der biblischen Texte, wie die schlafenden Jünger oder der Verrat
des Judas, bleiben unerwähnt, während der Auftritt eines tröstenden Engels (Seraph), der
nur im Lukas-Evangelium kurz erwähnt wird, eine zentrale Rolle im ersten Teil des
Oratoriums einnimmt.
Die Messe G-Dur gehört zu den meist aufgeführten kirchenmusikalischen Werken Franz
Schuberts, der sie als 18jähriger in weniger als einer Woche vom 2. bis 7. März 1815
komponierte. In der Erstfassung war zunächst nur eine kleine, am Wiener Kirchentrio (2
Violinen und Basso continuo, hier um eine Bratsche erweitert) orientierte
Orchesterbesetzung vorgesehen. Später erweiterte Schubert die Besetzung um Trompeten
und Pauken.
Die Sopranistin Romy Petrick gehörte von 2009 bis 2015 zum Solistenensemble der
Sächsischen Staatsoper Dresden, wo sie bereits im Mai 2008 im hohen Koloraturfach als
Amelia in der Uraufführung "La grande magia" von Manfred Trojahn debütierte. Zu ihren
Partien zählen u. a. Blonde (Die Entführung aus dem Serail), Gretel (Hänsel und Gretel),
Waldvogel (Siegfried), Musetta (La Bohème), Adele (Die Fledermaus), Nanetta (Falstaff),
Fiakermilli (Arabella), Susanna (Le nozze di Figaro) und Zerbinetta (Ariadne auf Naxos). Als
Blonde gastierte sie am Staatstheater Karlsruhe, am Deutschen Nationaltheater Weimar und
am Theater Erfurt, wo sie in der Spielzeit 2015/16 die Gilda in Verdis Rigoletto verkörperte.
Im Sommer 2015 war sie als Ännchen bei den Domstufen-Festspielen Erfurt zu erleben. Im
Dezember 2011 gab sie ihr Debüt an De Nederlandse Opera Amsterdam als "Hermione" in
der Uraufführung "Orest" von Manfred Trojahn; eine Rolle, die sie auch in der deutschen
Erstaufführung 2013 am Staatstheater Hannover sang. Im März 2013 gastierte sie mit
Wagners Wesendonck Liedern beim Korean Symphony Orchestra in Seoul.
Sie arbeitete mit Dirigenten wie Christian Thielemann, Jonathon Darlington, Marc Albrecht,
Eric Nielsen und Asher Fisch zusammen. Die gebürtige Bautznerin (Sachsen) studierte von
1999 bis 2007 an der Hochschule für Musik "Carl Maria von Weber" Dresden bei Christiane
Hossfeld Gesang und schloss ihr Solistenexamen "Mit Auszeichnung" ab. Sie war Studentin
der Liedklasse von Olaf Bär und absolvierte ein Ergänzungsstudium an der Schola Cantorum
Basiliensis bei Andreas Scholl. Meisterkurse führten sie u.a. zu Sylvia Geszty (Wien),
Margreet Honig (Amsterdam) und Wolfram Rieger (Berlin). 2006 erhielt sie das "Carl Maria
von Weber-Stipendium" der Stadt Dresden und sie ist Preisträgerin des "Cantilena"-
Gesangswettbewerbes Bayreuth.
Bereits während des Studiums wirkte sie in zahlreichen Opernprojekten mit (z.B.
Sopranpartie in der deutschen Erstaufführung "Mini-Stories" von Halflidi Hallgrimmsson an
der Kleinen Szene der Semperoper Dresden, "Servilia" in "La clemenza di Tito" am Hans-Otto
Theater Potsdam) und widmete sich der Aufführung und Aufnahme der modernen
sorbischen Musik. Neben dem Gesangsstudium studierte sie an der TU Dresden
Musikwissenschaft und Philosophie und promovierte 2010 zum Thema "Das bürgerliche
Musik- und Theaterleben Dresdens im 18. Jahrhundert". Von ihr erschienen mehrere
Publikationen zur Dresdner Musikgeschichte.
Kay Frenzel wurde 1973 in Burgstädt bei Chemnitz geboren. Bereits durch sein Elternhaus
wurde er musikalisch geprägt und schloss bevor er von 1996 – 2002 sein Gesangsstudium an
der Hochschule für Musik «Carl Maria von Weber» Dresden bei Prof. K.-H. Koch absolvierte,
eine Ausbildung zum Zimmermann ab. Sein erstes Engagement führte ihn an das Städtische
Theater Chemnitz, wo er unter anderem den Beppo in «Der Bajazzo» von Leoncavallo, den
Antinous in «Pénélope» von Fauré und den Peter Iwanow in «Zar und Zimmermann» von
Lortzing gab. Weitere Engagements führten ihn ans Staatstheater Oldenburg und ans
Opernhaus Halle. Als seine prägendsten Lehrer und Mentoren nennt er selbst seine Lehrer
Wladimir Solodovnikow und die Dirigenten Fabrice Bollon, Oleg Caetaní und Eckehard Stier.
An den Landesbühnen Sachsen ist Kay Frenzel dem Publikum unter anderem als Cassio im
«Othello», Simon in «Der Bettelstudent» von Millöcker, Alfred in «Die Fledermaus» von
Strauß und Max in «Der Freischütz» von Weber bekannt. Der Sänger hebt in seinem
Engagement an dem Radebeuler Theater insbesondere seine Teilhabe an den «Heiteren
Sommerkonzerten» im Zwinger und den Sommernachtsbällen auf Schloss Wackerbarth
hervor. Seine Familie erklärt er zu dem Wichtigsten neben dem Theater.
Seit der Spielzeit 2002/ 2003 ist Kay Frenzel nunmehr festes Ensemblemitglied der
Landesbühnen Sachsen.
Dirk Schmidt erhielt seine erste musikalische Ausbildung im Magdeburger Domchor und
studierte dann Gesang und Chorleitung an der Leipziger Musikhochschule. 1995/96 legte er
Konzertexamen und Meisterklassenexamen ab, war 1.Preisträger der Deutschen
Schubertgesellschaft und Stipendiat des Freistaates Sachsen. Auf sein Operndebüt am
Opernhaus Halle folgten Gastverpflichtungen an verschiedenen Opernhäusern Europas.
Wichtige Partien sind hier die Bariton-und Basspartien von Mozart, Puccini, Beethoven,
Wagner und zahlreiche Partien in Barockopern aber auch in Opern des 20. Jahrhunderts. Das
sehr umfangreiche Konzertrepertoire reicht von Monteverdis „Marienvesper“ bis hin zu
Uraufführungen und deren Produktion über nahezu alle großen wichtigen Bass-und Bariton-
Partien des Barock, der Klassik, der Romantik und des 20. Jahrhunderts.
Konzertverpflichtungen führten Dirk Schmidt in viele Länder Europas und die USA, er
arbeitet mit Ensembles wie Thomanerchor, Gewandhausorchester, den Rundfunkorchestern
des MDR, NDR, Berlins unter vielen namhaften Dirigenten. Seiner intensiven Beschäftigung
mit der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts, besonders der J. S. Bachs und der
mitteldeutschen Barockmusik folgten Einladungen zu renommierten Festspielen nach
Utrecht (NL), Bergen (Norwegen), zu Händelfestspielen nach Halle und Göttingen, zu
Bachfesten in ganz Europa und den USA, aber auch zu den Salzburger Festspielen und dem
Schleswig-Holstein-Festival. Eine besondere Vorliebe zur Kammermusik vom Klavierlied bis
hin zu ausgefallenen, exquisiten Programmen für Bass und Kammerorchester verbindet Dirk
Schmidt mit mehreren ausgezeichneten Pianisten und hervorragenden
Kammermusikensembles. Zahlreiche Rundfunkaufnahmen und CD-Produktionen u. a. bei
MDR, NDR, Deutschlandradio, RAI, DECCA, cpo zeugen von der Vielseitigkeit des Sängers.
Mit der Leipziger Musikhochschule ist Dirk Schmidt durch einen Lehrauftrag für Sologesang
verbunden. Zwischenzeitig lehrte er auch als Professor für Gesang an der Hamburger
Musikhochschule. Dirk Schmidt ist als Stimmbildner beim Thomanerchor in Leipzig tätig.