13.05.2022
Gott hat einen Plan!

Gedanken zur Woche

Aus dem Kirchenchor kam der Hinweis, ein Stück von Heinrich Schütz in das Programm zu nehmen.

Es heißt „Gib unserm Fürsten“. Der Text ist es wert, in der heutigen Zeit wieder zitiert zu werden:

„Gib unserm Fürsten und aller Obrigkeit Fried und gut Regiment,
daß wir unter ihnen ein geruhig und stilles Leben führen mögen
in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit. Amen“

Heinrich Schütz, einer der großen Komponisten vor Bach und 100 Jahre vor ihm geboren, hat den 30-jährigen Krieg miterlebt. Besonders seine Vokalmusik zeugt von großem Gottvertrauen.
In diesem Jahr wird seines 350. Todestages gedacht.

Gott sitzt im „Regiment“, auch allem Augenschein zum Trotz. Gott führt sein Regiment auch in den guten oder falschen Entscheidungen unserer „Obrigkeiten“ und wir dürfen Gott darum bitten, unsere Politiker mit Weisheit zu erfüllen. Gott hat bei den Mächtigen dieser Welt seine Hand im Spiel.

Das ist das weltliche Regiment Gottes und es betrifft die Völker und Nationen mit ihren Ordnungen.
Das andere Regiment ist das „geistliche“ und es betrifft die Verkündigung des Evangeliums.
Gott regiert auf diese beiden Arten diese Welt. Das ist im Kern die „Zwei-Reiche-Lehre“ von Martin Luther, welche auf treffende Weise beschreibt, warum die Welt so ist, wie wir sie erleben.

Gott hat einen gigantischen Plan, der über alle anderen Pläne und Ideen weit hinausreicht, die Welt zu retten. Die Welt retten? – Gott schafft nach einem abschließendem Endgericht einen neuen Himmel und eine neue Erde. Da kommen alle anderen „Weltverschwörungstheorien“ nicht mit.
Die größte „Verschwörungstheorie“ steht in der Bibel.

Es lohnt sich, dort besonders in den Weissagungen zu lesen, was die „Weltenuhr“ geschlagen hat - z. B. bei den Propheten Jesaja und Daniel, aber auch in den Endzeitreden Jesu, in denen davon die Rede ist, was noch alles über die Erde hereinbricht und daß es noch nicht das Ende ist trotz Kriegsgeschrei, Erdbeben, Seuchen, teure Zeit... Kommt uns alles irgendwie bekannt vor, Christus hat es vorausgesagt.

Was ist los? Noch nicht das Ende?
Was muß alles noch passieren, und überhaupt – welches Ende?
Wenn das Maß der Leiden übervoll ist? – und wann ist das?

Das mag man sich fragen, aber die Antwort weiß nur Gott und er läßt uns nicht im Unklaren.
In der Offenbarung, dem letzten Buch der Bibel, ist angedeutet, was der Ratschluß Gottes ist, nur daß man sich an diese Texte kaum herantraut. Die biblischen Texte helfen, die Zeichen der Zeit zu erkennen,
damit der Blick auf das Kreuz von Golgatha und die Wiederkunft des Auferstandenen nicht verstellt ist.

Christus bricht bei seiner Wiederkunft herein in diese Welt und zeigt, wie ein „Regiment“ in Gerechtigkeit und Frieden aussieht, wenn er das „Reich“ von Gott erhält. Es ist wie die „Legitimation“ Gottes auf Erden, daß sein „Reich der Herrlichkeit“ sichtbar für alle Völker und Nationen aufgerichtet wird. Alle bisherigen Herrschaftsformen werden Geschichte sein, die Demokratie mit all ihren Vorzügen ist eine von ihnen.

Zum Verhältnis zur „Obrigkeit“ haben Paulus und Martin Luther bemerkenswerte Äußerungen gemacht.

„Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat...“ (Apostel Paulus)

„Ich will auch gern dem König und Fürsten gehorsam sein, ihm dienen,...Aber dass ich mich auf ihn sollte verlassen, dass er mich reich, herrlich oder selig machte, das will ich lassen....“ (M. Luther)

Das sind Aussagen, die wie Formeln in genialer Kürze (aber ohne „Verkürzung“) das Wesentliche umfassend beschreiben, aber die Notwendigkeit vertiefender Erklärungen keineswegs ausschließen.
Die Praxis scheint sich zwischen diesen beiden extremen Darstellungen zu bewegen.

So erwarte ich nicht viel mehr, als daß unsere Regierung den Spagat hinbekommt zwischen Programmatik und Pragmatik in der Politik angesichts von Klimathemen, Pandemie, Energiewende, Krieg und anderer Herausforderungen, ob hausgemacht oder existentiell.
Und daß neben der Moral (z. B. Unterscheidung in erneuerbare, schlechte und ganz schlechte Energie je nach selbstgesteckten Klimazielen und ausgewählten Energielieferanten) das „Fressen“ (z. B. ausreichende Energieversorgung) nicht zu kurz kommt – in Anlehnung an ein Zitat von Bertolt Brecht.
Mit Gottes Hilfe !