04.09.2021
Gedanken zur Woche – 05.09.2021

In der Bibel gibt es eine Geschichte, in der 10 Männer von einer Krankheit geheilt werden, aber nur einer bedankt sich dafür. Die anderen sind undankbar oder haben vergessen, was Gott ihnen Gutes getan hat. Die Vorsilbe un- ist die beliebteste Vorsilbe der deutschen Sprache. Sie ist mit sehr vielen Worten verbunden und beschreibt meist bestimmte Zustände und verkehrt sie in ihr Gegenteil. Der 20 jährige Einsatz von Militär und ziviler Unterstützung in Afghanistan hat nicht Frieden bringen können, sondern hinterlässt Unfrieden. Hoffentlich können sich auch jetzt noch viele in Sicherheit bringen gegen die Unsicherheit und Unruhe und die Unfreiheit im Land. Menschen wollen in Sicherheit leben und nicht in unsicheren Lebensverhältnissen, nirgendwo auf der Welt, auch wir nicht. Jede und jeder möchte aus einem Unglück heraus das Glück wiederfinden, vom Unheil zum Heil kommen, Recht statt Unrecht erleben und Sinn statt Unsinn. Es gibt Worte, vor die passt die Vorsilbe un- nicht, z.B. das Wort Wahl. Es gibt keine Un-Wahl. Wir haben die Wahl, oft im Leben, verantwortlich oder unverantwortlich zu sein, in ein paar Wochen auch mit Stimmzettel. Nun gibt es nicht wenige Menschen, die unzufrieden sind. Warum eigentlich? Vergessen Sie nicht, was alles gut ist in Ihrem Leben und was Sie Gutes bekommen haben. Können Sie dankbar sein?

Christian Sparsbrod, Pfarrer und Klinikseelsorger