01.10.2021
Gedanken zum Sonntag, 3.10.2021

Am Sonntag ist der Tag der Deutschen Einheit. In der Pauluskirche in Halle wird ein ökumenischer Gottesdienst in Anwesenheit von Bürgerinnen und Bürgern aus den Bundesländern, des Bundespräsidenten, der Bundeskanzlerin, Vertretern der Juden und des Islam gefeiert. Da der Gottesdienst im Fernsehen übertragen wird, kann jede und jeder dabei sein. Gleichzeitig wird in vielen Gemeinden aber auch das Erntedankfest gefeiert. Kirchen sind geschmückt mit den Früchten der Felder und Gärten. Es liegen rote Äpfel neben grünen Gurken und gelber Paprika. Das Zurückgeben ist ein uraltes Ritual der Dankbarkeit in den Religionen gegenüber Gott. Es macht deutlich, dass wir Menschen durch unsere Arbeit zwar viel vollbringen, das Leben aber vor allem ein Geschenk bleibt. Die Erntegaben werden dann meist weitergegeben an soziale Einrichtungen oder an Die Tafeln. Auch das ist eine symbolische Geste: Von dem, was wir haben, geben wir einen Teil weiter an Menschen, die Unterstützung brauchen. Der Gottesdienst in Halle wird das Thema haben: „Die Frucht der Gerechtigkeit wird der Friede sein.“ Welche Koalition wird aus den Verhandlungen in diesen Tagen und Wochen hervorgehen? Es sollte eine Regierung sein, die neben dem Klima auch die Gerechtigkeit im Land und in der Welt im Blick hat. Denn was ist schlimm daran, wenn die einen mehr abgeben und etwas weniger haben, damit es anderen Menschen besser geht? Ich wünsche uns allen ein schönes Fest in Dankbarkeit für das Leben und in Einigkeit und Recht und Freiheit.