01.11.2021
Dankeschön Gottesdienst am 29.Oktober 2021 in Wittmannsgereuth

Schon in den letzten Jahren war es bei Gelegenheit üblich, um das Reformationsfest den Abschluss von Bauarbeiten sowie von besonderen Jubiläen, im Pfarrbereich Hoheneiche, mit einem Gottesdienst zu feiern. Was wurde in Wittmannsgereuth gefeiert?

Vor gut zwei Jahren gab Martin Heß sein Amt als regelmäßiger Läuter der Glocken in Wittmannsgereuth altersbedingt auf. Ihm sei für den treuen Dienst nochmals gedankt.

Dies war damals der Anlass für eine große Spendenaktion, um eine Läuteanlage anzuschaffen. Die doch erheblichen Kosten kann solch ein kleines Dorf selbstverständlich nicht tragen, aber es kam doch ein erstaunliches Sümmchen zustande. Die große Spendenbereitschaft blieb nicht unbeobachtet und sowohl der Kirchenkreis als auch die Landeskirche sagten Fördermittel zu. Und es kam wie so oft, es blieb nicht bei der beabsichtigten Baumaßnahme. Unsere 1912 eingebaute mechanische Turmuhr zeigte deutliche Verschleißzeichen. Ein Teil war bereits defekt, ein anderes deutlich verschlissen. Auch an den Glocken waren zusätzliche Arbeiten nötig. Besonders an der, 1509 gegossenen Glocke drohte ein Riss. Deshalb bekamen beide Glocken nun neue Klöppel aus etwas weicherem Material, die nun auch anders anschlagen. Seit dem 18. Oktober läuten die Glocken nun regelmäßig werktags 12 Uhr und 18 Uhr mit der kleinen Glocke. Am Samstag, 18 Uhr, sind dann beide zu hören, denn sie läuten den Sonntag ein.

Der Einladung zum Dankeschön Gottesdienst waren auch Gäste gefolgt. Aus Dresden hatte sich Frauenkirchenkantor Matthias Grünert eingefunden, um auf unserem gemeindeeigenen Harmonium den Gemeindegesang zu begleiten. Eine dem Anlass angemessene Predigt zu halten, hatte sich Superintendent Michael Wegner bereit erklärt.

Da stellt sich gleich die Frage, wie bekommt man Predigttext, Lutherwort und Baugeschehen in einer Predigt sinnvoll unter. Superintendent Wegner gelang dies sehr anschaulich und ansprechend.

Die letzten Sätze möchte ich zitieren: „Dankbarkeit, Aufmerksamkeit für das Wesentliche. Innehalten um an Andere zu denken. Unser Leben bekommt durch diese einfachen Dinge wie eine Uhr am Turm, eine Glocke die erklingt, Ruhepole, die uns herausholen aus unserer Ruhelosigkeit. Ruhepole, die Raum schaffen für Zuwendung, Zeit, die wir in Gedanken oder auch in den Begegnungen den Anderen schenken. Eine Uhr am Kirchturm ruft uns heraus, ist ein sichtbares Zeichen für die Dinge, die Vertrauen schaffen. In uns selbst, in Gott unseren Schöpfer, in unsere Mitmenschen. Ein Zeichen der Freiheit, die wir haben. Zeit als Gabe Gottes, die es gilt zu teilen und zu verschenken. Freiheit für den Mitmenschen, Schön, dass es diese Dinge gibt. Die uns das Vertrauen wiederbringen. In Gott und die Welt. AMEN“

Und noch ein „Dankeschön“ schloss sich an. OrgelFahrt ist ein Projekt der Kirchengemeinde Hoheneiche. Vorbereitet waren insgesamt 104 musikalische Gottesdienste / Konzerte. Von denen 84 dann wirklich stattfanden. Es gab neun Konzerttermine in vier Bundesländern. So viel war es noch nie, zumal ein neues Projekt hinzugekommen ist. Seit dem Osterfest veröffentlichen wir auf YouTube wöchentlich ein Orgelvideo, welches ein immer neues Instrument vorstellt. Veröffentlicht sind bislang 31 Instrumente quer durch die Orgellandschaft Mitteldeutschlands, ganz alt, fast neu, versteckt in Dorfkirchen herausgehoben in Stadt-/ Schlosskirchenkirche. Material haben wir insgesamt von 83 Instrumenten, welches aber noch bearbeitet werden muss. Auch an diesem Wochenende kamen weitere hinzu.

Die Wittmannsgereuther haben augenscheinlich auch einen heißen Draht zu Petrus. Pünktlich stellte sich das Wetter um. Goldener Herbst war angesagt und so wurde der Tag abgerundet mit Speis und Trank in fröhlicher Runde. Mario und Tobias Melle sorgten, verstärkt durch zwei Mitglieder des Posaunenchores Graba, für die musikalische Einstimmung. Auch hier ist natürlich ein Dankeschön für Musik und helfende Hände nötig.

Christiane Linke