Gedanken zur Nacht

Ab und zu jogge ich morgens, wenn es in meinen Zeitplan passt. Ich laufe auf dem Fußweg neben der Saale, von der Fußgängerbrücke an, vorbei am Stadion, unterhalb der Burgruine entlang, unter der vielbefahrenen Brücke durch, an Häusern, Parkanlagen und Gärten vorbei, bis zu den Wiesen unterhalb vom Schloss und dann zurück.

Neben mir fließt die Saale und begleitet mich. So, wie sie schon seit Jahrhunderten die Menschen unserer Stadt begleitet hat. Sie hat der Stadt den Namen gegeben, für Nahrung gesorgt und Transporte ermöglicht. Mal floss wenig Wasser in ihrem Bett, mal viel.

So wie die Saale mich beim Laufen begleitet, so begleitet mich mein Glaube durchs Leben, mein Vertrauen zu Gott. Gott hat mir mein Leben geschenkt. Das Wasser der Taufe hat abgewaschen, was mich von ihm trennt und meinen Namen mit ihm verbunden. Er hat mich getragen in dürren Zeiten oder in üppigen. Meinen Glauben habe ich von meinen Eltern und Großeltern übernommen. Neue Erfahrungen bereichern ihn wie Bäche, die in den Fluss hineinfließen. Er ist nie versiegt. Dafür bin ich dankbar. Und bitte darum, dass er mich auch weiterhin begleitet.

Bleiben sie behütet auf den Wegen ihres Lebens. Das wünscht Katarina Schubert, evangelisch und aus Saalfeld.