11.03.2022
Hoffnungstrotz

Iona ist eine kleine Insel an der Nordwestküste Schottlands. Weltweit bekannt ist sie durch die ökumenische Gemeinschaft, die dort seit Jahrzehnten lebt und arbeitet, um „neue Wege zu finden, die Herzen aller Menschen zu erreichen.“

Die Anfänge der alten Klosteranlage reichen bis ins 6.Jahrhundert zurück. Seit vielen Jahrzehnten kommen Menschen aus aller Welt in die alte Abtei-Kirche, um miteinander zu beten. Schon lange sind die Gebetsordnungen von dort mit den Menschen mitgewandert zu ihren Heimatorten. Ein Gebetsnetz ist entstanden. Zeichen für einen Hoffnungstrotz, der sich nicht abfindet mit dem, was ist.

In dieser Nacht bete ich mit Worten aus Iona:

Fürsorglicher Gott, unser aller Schöpfer,

wir bekennen die Zeiten, in denen wir weggeschaut haben,

Vergib uns und lass unsere Herzen schmelzen für alle Menschen in Not.

Wir bekennen die Zeiten, in denen wir vorbeigegangen sind an ihrem Leid.

Vergib uns und lass unsere Herzen schmelzen.

Wir bekennen die Zeiten, in denen wir Reichtum und Macht für uns über Freiheit und Würde für alle gesetzt haben.

Vergib uns und wandle unsere kalten Herzen in solche, die in Solidarität und Mitgefühl schlagen. Tröste und schütze die Leidenden. Gib uns Mut und Weisheit aufzustehen gegen die Tyrannen und Gewalttäter. Berühre ihre Herzen und bewege sie, umzukehren von ihren falschen Wegen.

Voll Vertrauen in dich legen wir nun die Sorgen des Tages beiseite. In unserem Schlaf sei Gott unser Begleiter. In unserem Erwachen sei Gott das Geschenk des neuen Tags.

Eine gute Nacht wünscht Dorothee Land, evangelisch und aus Erfurt.