27.03.2017
Handy-Fasten

Es ist Fastenzeit. Zeit um ins eigene Leben reinzuschauen.
Kann man gewinnen, wenn man weglässt? Das haben sich meine Schüler der 9. Klasse gefragt. Sie sind 15 und glauben, dass ihr smartphone ein Körperteil von ihnen sei. Also haben sie einen mutigen Schritt getan. In der Fastenzeit wollten sie mal auf das smartphone verzichten. Es einfach mal weglassen, eine Woche lang.

Heute war die Woche Handy-Fasten vorbei. Jedenfalls die gemeinsame mit den 9. Klassen. Am Mittag haben wir das Schließfach mit den eingesammelten Handys wieder geöffnet und die Geräte zurückgegeben.
Schade, eigentlich. Sagten jedenfalls die meisten.
„Ich hab ganz schön viel Zeit gewonnen. Vor allem hab ich abends früher geschlafen. Weil ich ja nicht gucken konnte, wer noch alles online ist.“
„Erstaunlich, wie oft meine Hand automatisch in die Tasche gegriffen hat und ich dann immer erstmal einen Schreck bekommen habe, weil sie leer war. Verrückt, diese Gewohnheiten. Ist das schon Sucht?“
„Cool fand ich ja, dass ich einfach nicht erreichbar war. Auch für meine Eltern nicht. Gar nicht schlecht, wenigstens mal für eine Zeit!“
„Ich gemerkt, wie oft ich in Gedanken gar nicht bei der Sache bin, wenn ich mein Smartphone in der Hand habe. Weil ich auf das Gerät schaue und nicht auf das, was gerade um mich herum stattfindet. Das war mir gar nicht so klar.“

Man kann gewinnen, wenn man weglässt.
Das kann man in der Fastenzeit ausprobieren.
Es ist Zeit, um ins eigene Leben reinzuschauen.
Die wünsche ich Ihnen auch in dieser Fastenzeit.
Pfarrerin Elisabeth Wedding aus Jena.