27.12.2018
Es ist noch Zeit
Gott sei Dank ist Weihnachten noch nicht vorbei. Denn der einen Heiligen Nacht folgen noch elf weitere. Rauhnächte genannt. Es ist die Zeit zwischen den Jahren, zwischen Weihnachten und dem 6. Januar. Seit alters her eine besondere Zeit. Das alte Jahr ist noch nicht ganz zu Ende, das neue Jahr hat noch nicht begonnen.
Es ist weniger ein Zeitraum als ein Zustand. In dieser "zeitlosen Zeit" geht gefühlt alles etwas langsamer. Die Uhr scheint ein wenig gemächlicher zu ticken, die Hektik auf den Straßen ist nicht so groß.
Und es gibt noch andere Traditionen: das Haus reinigen, sich ruhig verhalten, keine Wäsche aufhängen.
Das Hamsterrad ein wenig anhalten, das tut gut. In den neuen Büchern lesen, spazieren gehen, die Seele baumeln lassen. Leute besuchen.
Die Zeit zwischen den Jahren kann uns auch zu Gott führen. Allein oder mit anderen zusammen. Wir können unseren Träumen nachgehen, uns fragen: Was macht mein Leben wertvoll? Wo bin ich beschenkt worden? Was waren schöne Augenblicke im zurückliegenden Jahr? Und auch: Was lasse ich zurück?
Jetzt ist Zeit, um mir selbst auf die Spur zu kommen. Weihnachten geht ja noch weiter. Der Weihnachtsstern leuchtet und leuchtet.
Wer andere dafür treffen will, kann noch bis zum 1. Januar jeden Tag in Erfurt ins Gemeindezentrum in der Singerstraße 1 kommen. Immer um 17 Uhr. Meditationen laden ein, dieser besonderen Zeit ganz persönlich nachzudenken. Und danach gibt es Tee und Gebäck, um ins Gespräch zu kommen.
Eine gute Spurensuche wünscht in dieser Nacht Pfarrerin Dorothee Land, evangelisch und aus Erfurt.