Gedanken zur Nacht

Bald fliegen sie wieder, die Engel. In Schaufenstern, auf Märkten und auch zu Hause.  So wie dieser Tage bei meiner kleinen Tochter in einem Kinderbuch: Kleine Engel mit Flügeln und –nackt! Prompt kommt die Frage meiner Tochter: „Papa, fliegen Engel eigentlich immer nackt rum?“ Ich lache und stottere zurück: “Nackt? Äh, keine Ahnung, aber ich glaube etwas anderes: In weißen Nachthemden schwirren die bestimmt nicht umher. Und: Engel begegnen uns Menschen ganz unterschiedlich. Allerdings frag‘ ich mich dann schon, ob ich die dann als Engel einordnen würde?!“

Etwas über Engel weiß ich aus der Bibel: Das sind Boten Gottes, die in seinem Sinne handeln. Himmelpersonal sozusagen. Und Engel begegnen uns Menschen und überbringen eine Nachricht. Wie die Engel aus der Weihnachtsgeschichte: Der eine prophezeit, dass Maria ein besonderes Kind bekommt. Und andere Engel ermutigen Hirten und sagen: Habt keine Angst! 

Und ich? Kann ich auch manchmal zu einem Engel für jemanden werden? Wenn das Auto nicht anspringt? Oder ich jemanden in den Arm nehme und tröste?

Ich glaube, viele Mamas und Papas sind manchmal wie Engel. So, wie neulich auf dem Spielplatz: Ein kleines Mädchen steht ängstlich vor dem Klettergerüst und traut sich nicht drauf. Ihr Papa redet gut zu: Du schaffst das, komm, setz ein Fuß vor den Anderen. Oben angekommen rief sie: Papa, ich hab‘s geschafft!

Dass wir Menschen zu Engeln werden können glaubt Christoph Knoll, evangelischer Pfarrer aus Erfurt