Gedanken zur Nacht

„Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache.“ So beten wir mit den alten Worten des 90. Psalms zu Gott. Tausend Jahre sind wie ein Tag? Das stimmt - manchmal. Manchmal haben wir das Gefühl, auf unsere Welt und unsere Zeit draufschauen zu können mit großem Abstand.

So wie der Komet, der jetzt in diesen Tagen in die Nähe der Erde kommt, vom äußersten Rand des Sonnensystems bis zu uns. Als er zum letzten Mal zu sehen war, da lebten die Neandertaler noch, das war vor 50.000 Jahren! Unglaublich!

Und nun kommt der Komet, den manche wegen seines Schweifes den grünen Kometen nennen, wieder in die Nähe unseres Planeten. Einige Fachleute meinen, man könnte ihn tatsächlich mit bescheidenen Instrumenten sehen, in der Nähe des Kleinen Wagens, seit 21 Uhr, die ganze Nacht hindurch, wenn das Wetter mitspielt und der Mond nicht zu hell ist. Das ist alles schwer vorstellbar. Weit weg und doch ganz nah.

Tausend Jahre sind vor dir wie ein Tag. Im Psalm bitten wir dann Gott: Lass uns begreifen, welche Zeit wir zum Leben haben, damit wir klug werden und es vernünftig gestalten.

Das ist auch meine Bitte. Eine ruhige Nacht wünscht Pastorin Katarina Schubert von der evangelischen Kirche in Kamsdorf