22.06.2024
Gedanken zur Woche - Zuversicht

In diesen Tagen schrecken viele Bilder. Bilder vom Krieg und Bilder von Katastrophen.

Es ist furchtbar nur mit zuzusehen, wie bei anderen die Keller volllaufen. Man sieht die Habseligkeiten im Schlamm zerstört. Wer weiß, wie lange für das eine oder andere gearbeitet wurde, damit es endlich angeschafft werden konnte? Einstige Konsumgüter können nur noch entsorgt werden.

Auch die Bilder vom Krieg brennen sich jeden Tag in meine Linsen. Die Häuser, wo man an den ausgebombten Teilen sogar noch erkennt, dass der Raum wohl mal ein Bad oder ein Wohnzimmer war, je nachdem. Die Tränen der Menschen, die alles verloren haben, vor allem ihre Angehörigen, sind kaum zu ertragen.

Vor einigen Jahren hatte ich ein Buch von dem englischen Philosophen C. S. Lewis in der Hand. Er hat in "Was der Laie blökt" in Großbritannien vor Menschen gesprochen, die gerade ihre Angehörige als Soldaten in den 2. Weltkrieg ziehen lassen mussten.

Lewis sagt sinngemäß: Wir sollten uns damit generell befassen, dass unser Leben nicht unendlich lang ist. Natürlich ist es nicht richtig, wenn ein Leben vorzeitig zu Ende ist. Aber irgendwann muss es zu Ende gehen. Genauso ist es auch mit den Dingen, die heute schön sind - und die morgen alle nicht mehr haben wollen, weil sie veraltet sind.

Lewis ist ein Mensch christlichen Glaubens. Es hat die Hoffnung, dass alles Vorläufige in dieser Welt eine Fortsetzung in Gottes Ewigkeit hat.

Es geht also darum - zusätzlich zu Verhandlungen und Vorsorgen - eine persönliche Strategie zu finden, wie der Mensch generell damit umgeht, dass das Leben endlich ist - und dass selbst viele schöne Dinge, auch nur eine kurze Zeit bei uns sind. Seien es unsere Häuser, Autos, Handys, oder was wir sonst so haben.

Das Unrecht von Krieg und Leid muss immer benannt und hoffentlich aufgearbeitet werden. Aber einen Umgang mit dem Ende der Dinge braucht jeder Mensch persönlich. Daraus kann Zuversicht gedeihen, weil es dann klar ist und nicht schicksalshaft, dass aus jedem Anfang ein Ende und aus jedem Ende auch ein Anfang kommen wird.