18.01.2025
Gedanken zur Woche - Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt

Wir streiten im neuen Jahr immer weiter voran. Die Festtage haben schon ihren Glanz wieder verloren. Im Vorbeigehen habe ich gehört, wie zwei Menschen sich darüber unterhalten haben, dass am Jahresanfang jetzt wieder die Personalgespräche anstehen. Da geht es um Einschätzungen, Zielsetzungen, Verbesserungsvorschläge für 2025. Was kann ich tun, damit die Arbeit besser wird? Danach heißt es, sich anstrengen, die Arbeit verbessern mit Gewinn für den Arbeitgeber und möglichst auch für sich selbst. Das ist wichtig, so sagt man, damit die Wirtschaft vorankommt. Wie wir alle wissen, wird sich dabei auch schon mal verschätzt. Dann wird mit allen Mitteln, einschließlich der Ellenbogen versucht, das Ziel dennoch irgendwie zu erreichen.

Wie sieht das bei uns Christen aus? Sind wir besser, brauchen wir keine Zielsetzung oder Vision mehr? Pfarrer Theo Lehmann hat einmal gesagt, besser sind wir nicht aber besser sind wir dran.

Wie kommt das? Es kommt daher, dass wir unser Ziel schon erreicht haben. Der Erfolg ist uns gewissermaßen vorausgegangen. 
Der Sieg des Lebens über den Tod und aller lebensfeindlichen Kräfte ist durch Jesu Leiden, Sterben und Auferstehen errungen. Wir müssen uns die Liebe und Anerkennung für unser Leben nicht erarbeiten. Wir haben sie von Gott geschenkt bekommen.

So können wir unser Leben aus dieser Liebe heraus gestalten. Ein von echter Liebe bestimmtes Leben handelt entschlossen im Sinne des Guten und hält sich vom Bösen fern. Die Aufforderungen des Paulus an die Gemeinde in Rom, wie es in ihrer Gemeinschaft zugehen soll, sind für mich Prüfkriterien für die heutigen Gemeinden. Ist die brüderliche Liebe bei uns herzlich? Kommen wir mit Erarbeitung einer dem anderen zuvor? Dienen wir dem Herrn? Üben wir Gastfreundschaft? Nehmen wir uns der Nöte an. Segnen wir die uns verfolgen? Haben wir einen Sinn untereinander? Trachten wir nach hohen Dingen, oder halten wir uns zu den niedrigen? Und für wie klug halten wir uns?

Wie schnell wäre unsere Energie wieder aufgebraucht.

Paulus fordert uns deshalb auf: Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. Ich meine, das ist es, was wir brauchen um durch zu halten und neue Energie zu gewinnen. in Bezug auf unsere Welt, wie sie sich uns im Moment darstellt, mit ihren Kriegen und dem Leid von so vielen Menschen sollen wir unser Herz nicht verschließen, sondern mit den Weinenden weinen.

Wir dürfen unser Herz auch für die offen halten, die Grund zur Freude haben und wir dürfen uns mit Ihnen freuen. 

Sollte uns mal wieder alles über den Kopf wachsen, so können wir im Gottesdienst und im Abendmahl uns immer wieder die Liebe Gottes zu sprechen lassen und empfangen. 
Und in diesem Sinne, packen wir es fröhlich an.

Diakonin i.R. Christiane Wehr