Der Kirchenkreis Rudolstadt-Saalfeld kann mit 146 Gotteshäusern auf einen großen „Kirchenschatz“ vorweisen. Bedingt durch die Dehnung der Arbeitsbereiche in Folge der Zusammenlegung von Kirchspielen ist die Arbeit der Ehrenamtlichen in den 130 Kirchgemeinden mehr denn je gefragt. Der Kirchenkreis fördert die Lektoren- und Prädikantenausbildung geeigneter Gemeindemitglieder.
Ehrenamtliche sind aus dem Verkündigungsdienst nicht mehr wegzudenken. Sie sind wie die hauptamtlichen Mitarbeitenden dazu berufen, das Evangelium zu verkünden und so ein lebendiges Beispiel für Martin Luthers „Priestertum aller Gläubigen“, einem wichtigen Kerngedanken der Reformation. Vor allem Lektoren und Prädikanten stellen einen spürbaren Gewinn und eine große Bereicherung für die Kirchengemeinden dar. Sie sind berechtigt, eigenständig Gottesdienste zu leiten.
Während Lektoren (Vorleser) eine Lesepredigt zur Verfügung gestellt bekommen, dürfen Prädikanten (Prediger) frei predigen und ordinierte Prädikanten zudem die Sakramente und Kasualien verwalten. Dadurch können, vor allem in den ländlichen Regionen, zusätzliche nachfrageorientierte Angebote geschaffen und deutlich mehr Gottesdienste gefeiert werden. Die Akzeptanz gegenüber den Ehrenamtlichen ist hoch, auch im Kirchenkreis Rudolstadt-Saalfeld. Es geht darum, alle Kirchen zu erhalten und mit Leben zu erfüllen. Das kann nur von Haupt- und Ehrenamtlichen gemeinsam bewältigt werden.
Zur Ausbildung gehören fünf Wochenenden, um das nötige Wissen in Sachen Theologie, Kirchenrecht, Gottesdienstablauf, Rhetorik, liturgische Präsenz und Kirchenrecht vermittelt zu bekommen. Neben jeder Menge Theorie stehen natürlich auch Übungsgottesdienste auf dem Plan, die anschließend in der Gruppe ausgewertet werden. Den Abschluss bilden drei Gottesdienste vor versammelter Gemeinde und in Anwesenheit des jeweils zuständigen Pfarrers, was durchaus etwas „Prüfungscharakter“ hat.