25.02.2025
Erinnerungen an Pfarrer Johannes-Martin Weiss
In der Tageszeitung mussten wir die traurige Mitteilung lesen, dass Pfarrer Johannes-Martin Weiss am 3. November 2024 verstorben ist. Er wurde nur 62 Jahre alt.
Von 1987 bis 2000 war er als Pfarrer für Probstzella, Großgeschwenda und Schlaga (später kam auch noch Lichtentanne hinzu) tätig.
Er kam direkt nach Abschluss seines Theologiestudiums mit seiner Frau Ursula und der kleinen Tochter Rahel in seine erste Pfarrstelle - ins Sperrgebiet. Er war ein engagierter Prediger und am politischen Tagesgeschehen interessierter junger Mensch. In den "Friedensdekaden" und am "Runden Tisch" brachte er sich ein.
Seine ersten Jahre hier in unserer Gemeinde waren geprägt von großen Baumaßnahmen.
Wegen Schwammbefalls musste der gesamt Fußboden des Kirchenschiffs und die darunter liegende Erdschicht entfernt und entsorgt werden. Die Holzkonstruktion des Kirchtums wurde saniert, der Turm neu beschiefert, die Bekrönung erneuert, eine Orgelreparatur schloss sich an. Im Pfarrhaus wurden neue Fenster und eine Heizung eingebaut. Die Vorbereitung und Organisation, die Sicherung der Finanzierung, der Einsatz von ABM-Kräften, die Forderungen des Denkmalschutzes waren riesige Herausforderungen an den jungen Pfarrer.
Die "Wende" brachte uns Möglichkeiten der Zusammenarbeit und des Austausches mit unseren fränkischen Nachbargemeinden. Sie fanden ihren Höhepunkt wohl in der Ausrichtung der Festveranstaltung "10 Jahre Grenzöffnung 1999" direkt am ehemaligen Grenzverlauf an der B 85 mit ganz großer Beteiligung aus "Ost" und "West".
Nun konnten auch die Partnerschaften mit den Gemeinden in Baden-Württemberg, die zuvor nur auf dem Papier standen, gelebt werden. Mit Pfarrer Weiss fuhren große und kleine Gruppen zu Besuchen hin und her und es wurden Freundschaften begründet.
In seiner Amtszeit wurde die Erstellung und Verteilung des Gemeindebriefes begonnen, der Seniorenkreis etablierte sich und der Weltgebetstag der Frauen wurde auch in Probstzella gestaltet.
Pfarrer Schöps und Pfarrer Weiss waren die Initiatoren und Gründungsmitglieder des "Fördervereins Gedenkstätte Laura", dem unsere Kirchgemeinde auch heute noch angehört.
Mit seiner Posaune war der junge Pfarrer eine willkommene Verstärkung unseres Posaunenchores und zusammen mit seiner Frau sicherte er den Fortbestand des Kirchenchores. Beide Chöre haben viele schöne Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse.
Manche Gemeindeglieder werden noch ganz persönliche Erinnerungen an Pfarrer Weiss haben.
Sein Wirken in unserer Gemeinde ist noch an vielen Stellen sichtbar!
Ursula Escherich