28.06.2023
Thüringer Sängerknaben am 7. Juli in der Meuselbacher Kirche

Am 7. Juli werden die Thüringer Sängerknaben um 19 Uhr mit ihrem diesjährigen Sommerreise-Programm in der Meuselbacher Kirche zu hören sein. Ab 8. Juli gehen sie dann auf ihre traditionelle Konzertreise, die sie in diesem Jahr in 10 Städte Mittel- und Norddeutschlands führen wird. Am 19. Juli um 19:30 Uhr wird das Abschlusskonzert in der Saalfelder Johanneskirche zu erleben sein.

„Alles, was Odem hat, lobe den Herrn“ steht über dem Programm, mit dem die Thüringer Sängerknaben am Freitag, dem 7. Juli 2023 um 19:00 Uhr in der Meuselbacher Kirche den Auftakt zu ihrer diesjährigen Sommerkonzertreise machen werden.

Psalmvertonungen von Heinrich Schütz, Friedrich Silcher und Ernani Aguiar werden zu hören sein, ebenso wie Kompositionen von William Byrd, Maurice Duruflé, Igor Stravinsky u. a. Die Leitung hat Kantor Andreas Marquardt, der einst selbst in diesem Knabenchor seine erste musikalische Ausbildung genoss und nun die Thüringer Sängerknaben seit 12 Jahren leitet. An der Orgel spielt Lukas Klöppel (Wien).

Die Thüringer Sängerknaben wurden 1950 von Walter Schönheit an der Saalfelder Johanneskirche gegründet. Vor allem die musikalische Ausgestaltung der Gottesdienste an der Johanneskirche gehört zu den Aufgaben des Chores. Jedes Jahr präsentieren sie zum Teil in unterschiedlichen Besetzungen mehrere Programme Geistlicher Chormusik in der Reihe der Saalfelder Abendmotetten und sind damit auch in Kirchen des Kirchenkreises und darüber hinaus zu Gast. Zudem pflegen sie seit Jahrzehnten die Tradition ihrer jährlichen Konzertreisen durch Mittel- und Norddeutschland.  

Doch auch an einer Vielzahl regionaler und überregionaler musikalischer Projekte sind die Thüringer Sängerknaben beteiligt. Zum Beispiel gab es im Frühjahr 2016 gemeinsame Konzerte mit dem renommierten Vocal-Ensemble amarcord im Rahmen der „Thüringer Bachwochen“ in Weimar und beim „Early Music Festival“ in Stockholm. In der Spielzeit 2016/17 waren die Sopranstimmen in der Puccini-Oper „La Boheme“ des Theaters Rudolstadt als Chor der Gassenjungen zu erleben. Die Männerstimmen unterstützen regelmäßig die Aufführungen des Oratorienchores Saalfeld und brachten mit diesem in den letzten Jahren große chorsymphonische Werke wie Händels „Messiah“, Bachs „h-Moll-Messe“ und „Magnificat“, die Passionen und das „Weihnachtsoratorium“, Bernsteins „Chichester-Psalms“, Mendelssohns „Lobgesang“, Beethovens „Christus am Ölberg“ und Händels „Messiah“ zu Gehör.

2018 führten die insgesamt 160 Sänger und Sängerinnen der Chöre an der Johanneskirche Saalfeld mit großem Erfolg Carl Orffs „Carmina Burana“ auf.

Am Heilig Abend 2018 waren die Thüringer Sängerknaben in der ZDF-Weihnachtsgala „Weihnachten mit dem Bundespräsidenten“ zu erleben.

Im Gegensatz zu vielen anderen Knabenchören verfügen die Thüringer Sängerknaben nicht über ein Internat. Die jungen Sänger im Alter von 7 bis 20 Jahren kommen alle aus der Stadt und der Region Saalfeld, treffen sich mehrmals wöchentlich zu Proben und erarbeiten dabei ein immer breiteres Repertoire, das neben geistlichen Chorwerken verschiedener musikalischer Epochen auch Volkslieder umfasst.

Andreas Marquardt wurde 1981 in Mühlhausen/Thür. geboren. Er entstammt einer Kirchenmusikerfamilie. Beide Eltern sind Kantoren. Auch der Großvater übte diesen Dienst aus. Den ersten Klavier- und Theorieunterricht erhielt Andreas Marquardt mit sieben Jahren von seinem Vater Klaus-Peter Marquardt. Prägend war die Mitgliedschaft bei den Thüringer Sängerknaben von 1989 bis 2000. Vom Jahr 2000 an absolvierte Andreas Marquardt ein Instrumentalstudium mit Hauptfach Orgel an der Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg. Hier waren Michael Schönheit, Sigrid Wildt und Prof. Markus Willinger seine Lehrer.  Im Jahr 2004 erfolgte das Diplom und 2006 das Meisterklassendiplom. Er belegte Meisterkurse bei namhaften Organisten wie Guy Bovet,

Luigi F. Tagliavini, Bernard Bartelink, Olivier Latry, Daniel Roth, Istvan Ella, Franz Lehrndorfer u. a. Im Sommer 2010 legte er das Examen Kirchenmusik A in Leipzig ab. 

Seit Januar 2013 hat er das Amt des Kantors und Organisten an der Johanneskirche inne

 

Lukas Klöppel, 1995 in Sondershausen geboren, erhielt seine erste musikalische Ausbildung als Vierjähriger an der Violine. Seit 2003 lernte er das Klavierspiel und wurde ab 2006 im Orgelspiel unterwiesen. Von 2007 bis 2012 besuchte er das Musikgymnasium Schloss Belvedere Weimar, zunächst belegte er als Hauptfach Violine/Nebenfach Klavier und Orgel, später als Hauptfach Orgel/Nebenfach Klavier.

Er erhielt sowohl mit der Violine als auch an der Orgel erste Preise bei „Jugend musiziert“ sowie weiteren regionalen und nationalen Wettbewerben.

Ab 2008 befand er sich in der Orgelausbildung bei Prof. Michael Kapsner an der Musikhochschule „Franz Liszt“ in Weimar. Von 2013 bis 2015 absolvierte er eine Ausbildung zum C-Kirchenmusiker in Erfurt und studierte ab Oktober 2015 an der Musikhochschule Weimar Kirchenmusik A, im Hauptfach Orgel bei den Professoren Michael Kapsner, Silvius von Kessel und Matthias Dreißig. Mit dem Wintersemester 2018 wechselte er an die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Dort ist er Student von Prof. Johannes Ebenbauer.