24.11.2023
Naturschutz fängt im Kleinen an

Sechs junge Menschen zeigen in Saalfeld, dass es geht 

Paul-Auerbach-Haus-Bewohner stellen Ergebnisse vor:  Broschüre Gemeinsam naturnah gärtnern kostenfrei erhältlich

In der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein wird großer Wert auf Nachhaltigkeit und die Bewahrung der Schöpfung gelegt. Das Ziel, möglichst umweltbewusst und ressourcenschonend zu agieren, wird in allen Bereichen mit verschiedenen Aktivitäten verfolgt. Ein besonders gutes Beispiel gibt es in Saalfeld. Die Besondere Wohnform Paul-Auerbach-Haus liegt in der Saalfelder Innenstadt. Dort leben Menschen mit Handicaps.

Die schöne, farbenfrohe Villa ist umgeben von einem großen Garten. Die meisten Bewohner verbringen bei schönen Wetter dort gern ihre Freizeit mit Gartenarbeit und Erholung.

„Es entstand die Idee, den Garten gemeinsam mit den Klienten so naturnah wie möglich zu gestalten. Die vorhandene Bepflanzung sollte erhalten bleiben, das Gelände tier- und insbesondere insektenfreundlicher werden. Gleichzeitig wollten wir den Aufenthaltsbereich

zu einem Entspannungsort gestalten“, erzählt Karin Schlegel, Mitarbeiterin im Haus, vom Anfang des Projektes.

Bei der Planung des Gartens ist die Idee entstanden, den Prozess mit Bildern und Texten zu dokumentieren und eine Broschüre zu erstellen. „Wir möchten unsere Erfahrungen und Ergebnisse an andere Einrichtungen der Eingliederungshilfe, der Jugendhilfe, der Altenhilfe, an Kindergärten, und an private Gärtenbesitzer weitergeben. Denn wir sind sehr stolz auf das Erreichte“, sagt Gruppenleiterin Romy Franzke.

Dankenswerterweise hat die Share Value Stiftung dieses Projekt finanziell gefördert und damit dem Vorhaben zusätzlich Aufwind verschafft. Alles, was in der 20-seitigen Broschüre „Gemeinsam naturnah gärtnern“ zusammengefasst wurde, haben die Bewohnerinnen und Bewohner probiert und erfolgreich umgesetzt.

Franz Naumann, Susanne Burkhardt, Christian Schröter, Uwe Siebert, Yvonne Weichmann und Stefan Wächtler, sie alle haben geholfen, ihren eigenen Garten naturnah zu gestalten. „Machen Sie mit! Säen Sie Wildblumen aus! Lassen Sie das Gras wachsen! Lassen Sie Laubhaufen und Äste liegen! Schaffen Sie ein Stück wilde Natur!“, sagt Yvonne Weichmann. Jetzt im Herbst recht sie gern das Laub vom Rasen. Ihr hat besonders der Bau des großen Insektenhotels gefallen.

Noch ein Gartenheft? Dieses ist ein besonderes, etwas Authentisches, Bereicherndes für Hobbygärtner und Naturliebhaber. Unter den Rubriken Tierfreundlicher Garten, Nutzgarten und Wohlfühloase wird alles beschrieben und mit vielen Bildern dargestellt.

Werden die Bewohner gefragt, was am meisten Freunde bereitet hat, antworten Sie: „Der Teich mit dem Solarbrunnen ist schön. Die neuen Bäume gefallen uns sehr. Wir können jetzt beim Wachsen zuschauen. Auf der Terrasse sitzen wir sehr oft und freuen uns über all das Schöne. Die Eidechsenburg sieht cool aus. Wir hoffen es ziehen welche ein. Und die Igelhöhle. Sie ist zwar noch leer, aber vielleicht zieht im Winter ein Igel ein.“

Das erste Projekt im Garten war der Teich. Dieser wurde beim Einzug vor 13 Jahren angelegt und jedes Jahr weiter verschönert, mit neuen Pflanzen und Figuren, später mit einer Kiesumrandung. Im Zuge des Gartenprojektes wurde eine Rasenkante verlegt und ein Solarbrunnen angeschafft. All das ist im Heft beschrieben.

Interessierte können sich den Garten gern ansehen oder in der Broschüre lesen. Diese gibt es kostenfrei im Café Waage im Haus der Diakonie in Saalfeld (Brudergasse), im Werkstattladen in der Industriestraße in Saalfeld, im Hofladen in Altengesees und natürlich im Paul-Auerbach-Haus.

Kontakt: Besondere Wohnform Paul-Auerbach-Haus, Am Blankenburger Tor 16a, 07318 Saalfeld, Leiter Stefan Müller Tel.: 03671 - 5256-5020, Mail: S.Mueller@diakonie-wl.de

Bild: Paul- Auerbach-Haus – Die Klienten zeigen ihre Gartenbroschüre.

  

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