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Tradition wird auch in Meuselbach gepflegt

Ehrfurcht vor Tieren soll zelebriert werden

Einige Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) laden in den kommenden Wochen zu Hubertusmessen ein. Anlass ist der 3. November als Tag des Heiligen Hubertus von Lüttich, dem Schutzpatron der Jagd. Eine Hubertusmesse wird traditionell von Jagdhornbläsern mit gestaltet und der besondere Klang zieht auch musikalisch interessierte Besucher an.

In der Kirche Meuselbach (Pfarrbereich Oberweißbach) wird diese Tradition seit 15 Jahren gepflegt. Dieses Jahr findet die Hubertusmesse am Freitag, dem 16. November, 17.30 Uhr, statt, wie immer musikalisch begleitet durch die Jagdhornbläser der Rennsteigjägerschaft und unter Mitwirkung der Falkner.

„Jäger haben Achtung vor den Tieren, deshalb ist das Innehalten untrennbar mit der Jagd verbunden. Eine Hubertusmesse bietet dafür den passenden Rahmen“, erklärt Stefan Fügner, der das Deutsche Jagdportal betreibt. „Im Unterschied zur Massentierhaltung haben wir einen Bezug zu den Tieren und demütige Ehrfurcht vor jeder Kreatur. Deshalb ist für uns auch das Abhalten der Totenwacht sehr wichtig. Die Massentierhaltung ist dagegen eine gigantische Tierquälerei“, so Fügner. Die Legende vom Heiligen Hubertus hält er für sehr aktuell: „Wie die meisten Menschen heute war Hubertus rastlos und hektisch ohne wirklichen Bezug zur Natur unterwegs und hat sich schließlich zum ethisch verantwortlichen Menschen gewandelt“, betont Fügner.

Hintergrund:

Der Überlieferung nach war Hubertus als junger Edelmann ein leidenschaftlich ausschweifender Jäger, der die Erlegung des Wildes als Selbstzweck sah. Später erkannte Hubertus in allen Wesen Geschöpfe göttlichen Ursprungs und hat sich deshalb hegend und pflegend für sie eingesetzt. Diese Grundhaltung der Achtung vor den Geschöpfen fand Eingang in die Verhaltensgrundsätze der Jäger. Die Hubertusmesse steht im engen Zusammenhang mit den sich verändernden Erscheinungsformen der Natur im Jahreskreis.

Symbolfoto: Thüringer Parforcehornbläser Thangelstedt (Bildautor: Günter Widiger)