16.10.2020
Gedanken zur Woche von Pastorin Elvira Heide

Lebenskunst – einmal anders gesehen

Die hinter uns liegenden Monate der eingeschränkten Möglichkeiten haben hinreichend Gelegenheit gegeben, neue Formen des Umgangs miteinander zu finden. Dabei konnten erstaunliche Erfahrungen gemacht werden: die Spreu trennte sich vom Weizen. Jeder zeigte seinen wahren Charakter.

„Es ließe sich alles trefflich schlichten, könnte man eine Sache zweimal verrichten“, sagt Goethe, weil man beim zweiten Mal gewiss die bessere Wahl und Entscheidung treffen würde. Da das nicht möglich ist, besteht die Lebenskunst darin, die bessere Wahl gleich beim ersten Mal zu treffen.

Viele halten das für schwer, weil sie zumeist furchterstarrt und unentschlossen vor ihren Problemen stehen und keine Lösung sehen. Wenn sie lernen, die Dinge und Umstände von einer lichteren Seite oder einer höheren Warte zu sehen, würde die Furcht neuen Möglichkeiten für neue Wege weichen. Das alte Leben kann durch ein neues ausgetauscht werden. Die meisten Menschen bezahlen für das, was sie vom Leben erhoffen und empfangen, viel zu viel, sei es an Energie oder Geld, an Zufriedenheit oder an Seelenfrieden und Gesundheit. Sie könnten weit besser leben, wenn sie die Grundregeln der Lebenskunst befolgen und lernen, bei Leben förderlicher Einstellung zunehmend tüchtiger und froher, glücklicher und erfolgreicher zu werden. Alles ist gedankengeboren, denn: Wie der Mensch denkt, so ist er und so ist ein Leben.

Klare und gute Gedanken führen auch zu einer klaren Ausrichtung auf wünschenswerte Ziele, die nicht nur einem selbst zugute kommen, sondern sich auch auf das Umfeld segensreich auswirken. Auf diese Weise können die Gewalttaten und ungeheuerlichen Betrugsdelikte allmählich verschwinden.

Die allgemeine Zufriedenheit der Menschen kann auf einem solchen Boden wachsen. Das lehren uns die Blumen: „Lebe wie wir! Vertraue, sei dir selber deiner innersten göttlichen Anlage treu.“ Auf dieser Erkenntnis können wir auch durch Krisen und Unbilden wachsen und unseren göttlichen Auftrag für unser Leben auf Erden erfüllen. Leben wie ein Mensch, wegen dem andere an das Gute im Menschen glauben.

Dass das gelingt, das wünsche ich allen, die danach streben.