08.10.2022
Gedanken zur Woche

Längst ist es für viele gläubige Menschen selbstverständlich, den Glauben an Gott, den Schöpfer der Welt, zu verbinden mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Evolution, wie also das Leben sich entwickelt hat. Nun sind einige der diesjährigen Nobelpreise vergeben worden. Wir kennen das Erbgut der ausgestorbenen Neandertaler und was wir davon in uns tragen. Es geht auch um die Fragen: Was macht uns Menschen menschlich? Wieso haben wir überlebt und der Neandertaler und andere nicht? Und dann die Quantenphysik. Wer kann das als Laie schon  erfassen? Und doch ist eine Erkenntnis bemerkenswert: Auch wenn vieles, was die Teilchen betrifft bestimmten Gesetzen folgt, so bleibt doch der Zufall als etwas Schönes bestehen: „Niemand kann wissen, was morgen passiert, selbst dann nicht, wenn er oder sie jedes Teilchen im Universum im Blick hat. Eine Erkenntnis, die die Menschheit den diesjährigen Physiknobelpreisträgern zu verdanken hat.“

Beim alternativen Nobelpreis geht es um das Miteinander und Zusammenleben von uns Menschen in unserer Welt. Der Preis geht u.a. an die die Ukrainerin Olexandra Matwijtschuk und das Center for Civil Liberties (CCL), das für seinen Einsatz für Demokratie und zur Verfolgung von Kriegsverbrechen in der Ukraine geehrt wird.

Für Gläubige ist vieles kein Zufall: die Evolution des  Menschen nicht und nicht der Schutz des Menschenlebens. Gott nimmt uns in die Verantwortung. Die rote Linie ist das höchste Gut: das Leben selbst und die Erhaltung der Schöpfung zum Weiterleben der Menschheit.

Christian Sparsbrod
Pfarrer und Klinikseelsorger