07.09.2018
Europaweites Glockenläuten zum Friedenstag

Am 21. September sollen kirchliche und säkulare Glocken gemeinsam erklingen

„Friede sei ihr erst Geläute“

Landesbischöfin ruft zur Teilnahme auf

Erstmals in der Geschichte werden am 21. September, dem Internationalen Friedenstag, von 18 bis 18.15 Uhr europaweit kirchliche und säkulare Glocken gemeinsam läuten.

Das Europäische Kulturerbejahr 2018 ruft alle Glockeneigentümer dazu auf, sich zu beteiligen und damit ein starkes Zeichen des Friedens zu senden – hundert Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs. Auch die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Ilse Junkermann, bittet die Gemeinden in der EKM, ihre Glocken zum Läuten zu bringen:

„Die Veranstalter des Europäischen Kulturerbejahres haben alle Glockeneigentümer Europas gebeten, am Internationalen Friedenstag unter dem Motto „Friede sei ihr erst Geläute“ ab 18 Uhr für eine viertel Stunde die Glocken zu läuten. Ich würde mich freuen, wenn auch in Mitteldeutschland viele Gemeinden ihre Glocken läuten lassen. Kirchenglocken rufen zum Gebet, und deshalb ist es gut, dass nach dem Läuten gebetet wird. Unsere Welt braucht Gebete für Frieden.“

Auch das Kulturbüro der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) setzt sich für das Mitwirken der evangelischen Kirchengemeinden ein: „Ein bundesweites Läuten, in dem sich kirchliche und weltliche Glocken verbinden, ist ein wunderbares Zeichen für den Frieden. Dieses gemeinsame Klingen und Schwingen eröffnet die akustische Vision einer europäischen Verständigung ganz anderer Art, die wir dringend nötig haben“, sagt Dr. Johann Hinrich Claussen, Kulturbeauftragter des Rates der EKD.

Die Präsidentin des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz, Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch hebt hervor, dass das Europäische Kulturerbejahr mit seinen zahlreichen Projekten und Veranstaltungen in Deutschland bereits viel Resonanz erfährt. Das gemeinsame Glockenläuten ist „ein besonderer Höhepunkt und zugleich ein wichtiges Symbol“, so die Präsidentin. „Damit erinnert das Themenjahr auch an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren und den Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges vor 400 Jahren und das unermessliche Leid, das diese Kriege über den Kontinent brachten. Das grenzüberschreitende Glockenläuten ist ein kraftvolles Signal für die Botschaft des Friedens und die Bedeutung des gemeinsamen kulturellen Erbes in Europa.“

Das Zentrum Ökumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und des Rats der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck haben für diesen Tag eine Arbeitshilfe für Andachten und Gottesdienste zusammengestellt, mit Liedvorschlägen, einem Bibeltext, Andachtselementen, Fürbitten, zu finden unter:

http://www.zentrum-oekumene.de/themen/frieden/europaeisches-glockengelaeut.html

Das Europäische Kulturerbejahr wurde durch die Europäische Kommission ausgerufen und wird in Deutschland unter dem Motto SHARING HERITAGE durch das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz koordiniert.

Symbolfoto Ilka Jost