14.05.2018
70 Jahre Oratorienchor Rudolstadt
Festkonzert,17.06.2018,18 Uhr Stadtkirche Rudolstadt
Der Oratorienchor Rudolstadt unter der Leitung von Kirchenmusikdirektorin Katja Bettenhausen bereitet derzeit die Petite Messe solennelle von Gioachino Rossini (1792-1868) vor. In der Rudolstädter Stadtkirche musizieren am Sonntag, 17.06.2018, um 18 Uhr Jana Reiner (Sopran), Annekathrin Laabs (Mezzosopran), Oliver Kaden (Tenor) und Philipp Jekal (Bass) gemeinsam mit der Regionalkantorei Pößneck und den Thüringer Symphonikern Saalfeld-Rudolstadt.
Das diesjährige Sommerkonzert ist zugleich auch ein Festkonzert anlässlich des 70-jährigen Bestehens des Oratorienchors Rudolstadt: Am 12.04.1948 lud Kirchenmusikdirektor Otto Lehmann zur ersten Probe nach dem zweiten Weltkrieg ein. Die Pressemitteilung lautete wie folgt:
„Neugründung eines Oratorienchores. In Rudolstadt wird ein neuer Chor ins Leben gerufen, der seine Singstunden mit dem Studium des ‚Requiems‘ von Mozart und einer Kantate von J. S. Bach beginnt. Dieser neue Chor setzt in der Tradition der Singakademien sich die Aufführungen der größeren Werke mit Orchester und Solisten zum Ziel. Anmeldungen von Damen und besonders Herren, auch Jugendlichen, werden an das Kantorat, Schulplatz 11/ 12, erbeten.“
Das Festkonzert hat ein sommerlich-spritziges Programm mit einem gewissen Augenzwinkern: Mit der Petite Messe solennelle erinnert der Oratorienchor Rudolstadt an den großen Opernkomponisten und Verfasser von Kochbüchern Gioachino Rossini, der vor 150 Jahren in der Nähe von Paris verstarb. Der Titel „Petite Messe solennelle“ bezeugt Rossinis geistreichen Humor, denn er spottet damit in boshafter Weise der zeitgenössischen „Grande Messe solennelle“. Neben die Schlußtakte des Agnus Dei schrieb Rossini:
„Lieber Gott- violà, nun ist diese arme kleine Messe beendet. Ist es wirklich heilige Musik (musique sacrée), die ich gemacht habe oder ist es „heiliggesprochene“ Musik (sacrée musique)? Ich wurde für die Opera buffa geboren, das weißt Du wohl! Wenig Wissen, ein bisschen Herz, das ist alles. Sei also gepriesen und gewähre mir das Paradies.“
Hintergrund:
Der Oratorienchor Rudolstadt führt in der Regel zwei Oratorien im Jahr auf. Höhepunkte sind seit 1948 die Aufführungen der Johannes– und Matthäuspassion von J. S. Bach sowie die romantischen Oratorien „Elias“ und „Paulus“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, außerdem die „Jahreszeiten“ und die „Schöpfung“ von Joseph Haydn sowie die Aufführung des Requiems von Guiseppe Verdi und des Deutschen Requiems von Johannes Brahms.
Im Jahr 2016 kann es zu einer verstärkten Zusammenarbeit mit Chören aus Rudolstadt: Beim Auftaktkonzert zu den Thüringer Schlössertagen musizierte am 08. Mai der Oratorienchor Rudolstadt gemeinsam mit dem Kammerchor e. V. und der Liedertafel e. V. Werke von Rudolstädter Hofkomponisten. Zudem gestaltet der Chor Kantatengottesdienste und auch Acappella-Programme.
Nach dem 2. Weltkrieg sorgte KMD Otto Lehmann von 1947-1959 für die Neustrukturierung und den Wiederaufbau des Chores. Unter den Kantoren KMD Hasso Dill (1960-1995) und Stefan Kagl (1997-2002) wurde das große Repertoire der Oratorien-Literatur laufend erweitert. Chorpartnerschaften für gemeinsame Aufführungen wurden gepflegt u. a. nach Arnstadt, Ilmenau, Jena, Bad Kissingen und Schweinfurt.
Seit Oktober 2002 hat Kirchenmusikdirektorin Katja Bettenhausen die Leitung inne. Sie wird dabei in den Proben am Klavier unterstützt von ihrem Mann, Kreiskantor Frank Bettenhausen.
Informationen unter Propsteikantorin-Bettenhausen@t-online.de und Tel. 03672/ 480 675
Kartenbestellung über das Ticketsystem der Stadthalle BB