18.11.2022
Tod und Ewigkeit

Übermorgen ist es wieder soweit. Totensonntag. So sagen die einen. Ewigkeitssonntag sagen die anderen. Und wie würden Sie sagen? Toten- oder Ewigkeitssonntag?

Vor einigen Jahren starb meine Mutter. In jenem Todesjahr habe ich am Totensonntag im Gottesdienst gesessen, zusammen mit meinem Vater. Wir schwiegen. Schauten stumm auf brennende Altarkerzen und auf Teelichter um den Taufstein. Diese wurden später für die Verstorbenen angezündet und dabei der jeweilige Name genannt. Auch der meiner Mutter, Renate Knoll.

Schlagartig wurde mir da noch einmal die Vergänglichkeit des Lebens deutlich. Und der Kloß in meinem Hals immer dicker und mir liefen Tränen. Endgültiger Abschied vom Leben tut einfach nur weh. Totensonntag eben. 

Der Tod hat das letzte Wort? Nein, Gott hat das letzte Wort. In der zukünftigen Welt. So wurde es nach dem sehr traurigen Teil dann aus der Bibel vorgelesen:

“Gott wird jede Träne abwischen von ihren Augen. Es wird keinen Tod und keine Trauer mehr geben, kein Klagegeschrei und keinen Schmerz. Denn was früher war, ist vergangen."

Abschied, aber nicht für immer! Doch kein Toten- sondern Ewigkeitssonntag? Ein Wiedersehen in der Ewigkeit, bei Gott. So wird es da beschrieben. Mich tröstet das. Und – ja, ich glaube wirklich daran, dass ich in der Ewigkeit wieder mit denen zusammen bin, deren Fehlen mir so weh tut.

Totensonntag und Ewigkeitssonntag gehören zusammen. Weil Tod und Ewigkeit zusammen gehören findet Pfarrer Christoph Knoll aus Erfurt und evangelisch