Gedanken zur Nacht

„Der Teufel ist weg, einfach weg“ sagt mir die Kindergartenleiterin am Telefon. In den Ferien wollten die Erzieherinnen ein Puppenspiel aufführen. Dabei hatte der Teufel doch eine Hauptrolle gehabt: Er sollte zusammen mit dem Krokodil irgendeine Schurkerei machen, etwas, was so richtig gehässig und gemein war. Dem Kasperle gefällt das ganz und gar nicht und so werden Teufel und Krokodil ordentlich vom Kasperle verhauen. Aber das geht ja nun nicht, denn - der Teufel ist einfach weg.

Das wäre doch eine tolle Sache, wenn das Teuflische, das Gemeine einfach so weg wären. Einfach aus der Welt geschafft! Aber so einfach ist das leider nicht. Böses, und die Versuchung zur Gehässigkeit, sind so schnell nicht loszuwerden.

Aber vielleicht können wir ja lernen, mit Teuflischem umzugehen? Wie hat das Jesus gemacht!?

Der Teufel sagte einmal zu Jesus: „Wenn Du dich von Gott lossagst, dann bekommst Du Macht und Geld!“ Was für eine Verlockung! Jesus aber machte keine Geschäfte mit dem Teufel. Er wusste: das  ist tückisch! Deshalb blieb er unbeirrt bei Gott! Und irgendwann war der Teufel weg.

Unser Leben mit seinen täglichen Welturaufführungen funktioniert scheinbar nur mit Teufel. Immer wieder lockt er unsere Widerstandskraft heraus und lässt uns ringen zwischen dem, was gut und was böse ist. Und deshalb versuche ich, unbeirrt bei Gott zu bleiben, um manch‘ Teuflischem zu widerstehen.

Eine ruhige Nacht wünscht Ihnen Pfarrer Christoph Knoll aus Erfurt