28.05.2017
Tag der Erstbesteigung des Mount Everest

„Alle sagten, das geht nicht. Da kam einer, der wusste das nicht und hat es gemacht.“
In unserer Küche hängt dieser Spruch an der Pinnwand. Mittlerweile nehmen wir ihn kaum noch wahr, weil er zum Inventar geworden ist. Aber manchmal hängt meine Tochter ihn um, und dann fällt er wieder auf.
„Alle sagen, das geht nicht. Das kann man nicht machen. Das gab's doch noch nie. Damit kommst du nicht weit....“ Mit solchen Sätzen wachsen wir auf, und wir kennen sie nur zu gut. Also probiert man manches gar nicht erst. Oder wartet darauf, dass jemand anderes es macht. Oder lässt es eben sein.

Aber dann kam einer, der wusste das nicht.
Den scherten nicht die Gesetze der Logik oder der Physik. Oder die gesellschaftlichen Normen.
Der war von seiner Idee überzeugt, der wollte etwas von ganzem Herzen. Und hat es ausprobiert.

Zwei solcher Menschen waren es, die wollten den höchsten Berg der Welt besteigen. Und haben es gemacht. Am 29. Mai 1953 sind sie am Gipfel angekommen, heute vor 64 Jahren. Edmund Hillary und Tensing Norgay. Eigentlich nicht möglich. Viele hatten sie verspottet und für verrückt erklärt. „Das geht nicht.“
Und nicht jeder, der dieselbe Idee hat, ist oben angekommen.
Aber das gibt es: Dass unsere Gedanken Kräfte entwickeln, die über alle Vernunft hinausgehen. Und damit Berge versetzen. Oder sie beklimmen. Auch die aller unwahrscheinlichsten.
Möglichkeiten können wirklich werden, wenn man an sie glaubt.
Und das beste: Dieser Glaube, der Berge versetzt, steckt in uns allen.

Gute Nacht wünscht Ihnen Pfarrerin Elisabeth Wedding aus Jena