Gedanken zur Nacht

Wir machen einen Abendspaziergang durch die Stadt.

Mein Mann legt den Arm um mich – das tut gut bei diesen Temperaturen. 

Und auch bei den Themen, die wir miteinander besprechen:

Wir machen uns Sorgen über die Regierungspolitik von Donald Trump.

Über die vielen eingesperrten Flüchtlingskinder – vierzehntausend sind es aktuell! Selbst Babys und Kleinkinder werden gefangen gehalten. In Lagern, mit denen Unternehmen richtig viel Geld verdienen – ist das nicht makaber?

Wir machen uns auch Sorgen wegen der Situation zwischen Russland und der Ukraine. Wie soll das nur weitergehen! Als ob es nicht schon viel zu viele traurig-hässliche Konflikte gäbe!

Wie lange noch werden sich solche Regierungen halten, die ihre Macht missbrauchen? Denen Menschenrechte, ja Kinderrechte gleichgültig sind? Wie viel Gewalt und wie viel Tränen wird das noch bringen? Wie soll das nur weitergehen!

Wir kuscheln uns noch ein bisschen enger aneinander und gehen weiter. Und kommen nun an einer Schule vorbei. Hören immer deutlicher Töne, Stimmen – ein Chor, der gerade probt?

Ein Fenster steht offen. Wir gehen dichter heran. Lassen uns wärmen von den schönen Melodien aus Händels „Messias“. Und auch von den Worten: „Und ER regiert auf immer und ewig.“

Damit ist eine andere Regierung gemeint. Der ewige Gott, der Gerechtigkeit und Warmherzigkeit liebt. Und nicht aufhört, Wege zum Frieden zu zeigen.

Wir lauschen noch eine Weile. Und gehen dann getröstet nach Hause.

Eine gute Nacht ganz in Frieden

wünscht  Angela Fuhrmann, Ev. Pfarrerin in Gotha