Gedanken zur Nacht

Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen, sagt Jesus.

Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.

Diese Worte sind auch die Überschrift für eine Ausstellung im Augustinerkloster bei uns in Gotha. Die Diakonie hatte dazu aufgerufen. Alle konnten ihre Kunstwerke einreichen:

Künstlerinnen und Schüler, Menschen mit und ohne Handicap, Einzelne oder Gruppen.

Es wurden viele und ganz unterschiedliche Kunstwerke eingereicht: Bilder, Figuren, ein Mobilé, auch eine Schnitzarbeit.

Besonders freue ich mich immer noch an der Tür, die meine Religionsklasse gestaltet hat, Schülerinnen und Schüler einer 8. Klasse.

Der Hausmeister hat uns den besonderen Rahmen gebaut, rechtwinklig, so dass die Tür immer nach einer Seite hin offen ist, auch wenn sie zur anderen Seite hin geschlossen ist.

Auf der Tür sind Mobbing-Geschichten zu lesen. Dafür hatten die Schüler Leute vor einem Einkaufszentrum befragt:

Wurden Sie schon mal ausgegrenzt? Und wie fühlte sich das an?

Ich war erstaunt, wie offen die Leute über ihre Mobbing-Erfahrungen geredet haben - die Tür ist voll geworden! Aber - Gott sei Dank! - dazwischen sind andere Geschichten zu finden: Geschichten von Jesus. Und wie er Türen öffnet: Zu Kranken und Traurigen. Zu Verwirrten und Zerstrittenen, zu Fremden, zu Zweiflern.

Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen, sagt Jesus.

Diese Tür ist offen.     

Eine gute Nacht wünscht Angela Fuhrmann,

evangelische Pfarrerin in Gotha.