28.05.2017
Internationaler Kindertag

Gottesdienst am Sonntagmorgen. Die Gemeinde singt aus vollem Herzen. Julius singt freudig mit. Julius ist drei. Er sitzt auf dem Schoß seines Vaters, ein aufgeschlagenes Gesangbuch in den Händen. Das Gesangbuch steht auf dem Kopf, aber das stört Julius nicht. Wenn er singt, benutzt er seine eigene Sprache. Ab und zu lässt er ein »Halleluja« oder auch »Preiset den Herrn« einfließen. Das kennt er schon, dass das dazugehört zum Singen in der Kirche. Und weil der Gottesdienstraum klein ist und Julius laut singt, ist sein Gesang in der ganzen Gemeinde zu hören. Ein Lächeln geht durch die Reihen.

„Gott, Unmündigen und Kindern hast Du Dein Lob in den Mund gelegt.“ Mit diesem Psalmvers begann der Gottesdienst. Die Gemeinde hatte vorhin mehr oder weniger genau hingehört.

Jetzt füllt Julius ihn mit Sinn.

Julius singt aus tiefstem Herzen, und weiß gar nicht genau, was er da tut. Singt Worte, die er nicht versteht. Nur dass sie irgendwie zu diesem Gott gehören, das weiß er.

Aus dem Mund der Unmündigen und Kinder hat Gott sich sein Lob bereitet.

Der Gesang purzelt einfach aus Julius heraus,

und er breitet sich aus, in dem Lächeln der Menschen um ihn herum.

Unmündige machen den Mund auf. Kinder singen, was sie vielleicht noch nicht begreifen. Und zwischen ihnen singe ich mit. Singe mehr, als ich verstehen und glauben kann, singe weiter als meine Hoffnung reicht.

Dass auch Sie Grund haben, fröhlich zu singen, das wünscht Ihnen Pfarrerin Elisabeth Wedding aus Jena