24.07.2017
Gib, was du zu geben hast
Er ist zur Hochzeit eingeladen. Er feiert gern. Also kommt er. Und dann, zu später Stunde, bekommt er mit, dass der Gastgeber blass um die Nase wird. Es wird getuschelt. Die Riesenpleite: Der Wein ist alle. Die große Hochzeitsgesellschaft hat keinen Nachschub mehr. Jesus sieht es. Wird er hämisch lächeln? ‚Wusste ich’s doch?’ Nein, er fühlt mit. Wie ein Bruder. Er weiß: Das ist das Schlimmste. Wenn es alle mitkriegen, dass ihnen der edle Tropfen ausgeht. Jesus bleibt ruhig dabei. Und er sagt: Dann reicht das Wasser. Es ist nicht zu wenig, wenn ihr das gebt, was ihr habt. Er weist die Schankleute an, das Wasser auszugeben. Und als sie es kosten, machen sie große Augen: Es schmeckt nach Wein. Nach richtig gutem Wein. Wie geht das? Will uns der Hausherr veralbern? Und warum holt er erst jetzt den guten Wein heraus?
Auch der Hausherr darf sich wundern. Er hatte nur schlichtes Wasser zu bieten. Er hat die Party nicht beendet und alle nach Hause geschickt. Er hat gegeben, was er zu geben hatte. Und siehe da: Es wurde Wein. War es der Blick dieses Bruders Jesus, der ihn ermuntert hat? War es sein Vertrauen?
Sein Zutrauen.
Gib, was du zu geben hast. Denke nicht, es nichts wert. Unter der Hand kann es viel werden. Im Geben. Halte es nicht zurück. Dein Wasser kann sich in Wein verwandeln.
Glaubt Ulrike Greim aus Weimar, Evangelische Kirche.