01.03.2016
Beten hilft.

Bis vor Kurzem ging es mir so: Wenn ich „Kuba“ gehört habe, sind mir zuerst die Apfelsinen aus dem DDR-Konsum eingefallen. Ja, genau diese Sorte, die eine echte Herausforderung war. Sowohl für den Oberkiefer als auch für den Unterkiefer.
Außen grün. Innen strohig mit vielen Kernen. Kaum schälbar, kaum genießbar. Meistens haben wir sie ausgepresst. Und auf die vielen Vitamine gesetzt.

Kuba-Apfelsinen. Mit dem boshaften Beinamen "Fidels Rache". Denn der karibische Bruderstaat revanchierte sich damit für die Zementfabriken aus der DDR.

Inzwischen fällt mir zu Kuba viel mehr ein, als Fidel Castro und seine Apfelsinen. Denn heute ist Weltgebetstag. In über 170 Ländern der Erde beten heute Christen für Kuba. Mit den Worten kubanischer Christen. Es entsteht ein großes Netz. Zwischen Menschen und Gott.

Solches Beten hilft. Es weitet den Horizont. Hilft, weiter zu schauen. Über meine Vorurteile und meinen Tellerrand hinaus. Zum Beispiel bis nach Kuba.

Ich weiß jetzt, dass die Kubaner gern tanzen. Jung und Alt zusammen. Und dass Cha Cha Cha ein typischer kubanischer Tanz ist.
Dass alle Kinder in Kuba zur Schule gehen, kostenlos.

Ich weiß auch, dass Papst Franziskus sich für mehr religiöse Freiheit dort einsetzt. Und zwischen den Erzfeinden USA und Kuba vermittelt hat. So dass seit Juli 2015 beide Staaten wieder diplomatische Beziehungen haben.

Beten hilft. Es weitet den Horizont. Hilft, weiter zu schauen. Bis hin in andere Länder. Und bis hin zu Gott.

Eine gute Nacht wünscht
Ihre Angela Fuhrmann
Pfarrerin von der Ev. Kirche in Gotha