18.02.2019
Beethoven
„Lieben sie Beethoven? “ - Das war die Überschrift in einem Musikjournal. Beim weiteren Durchblättern ging mir diese Frage nicht aus dem Kopf. „Mh, liebe ich Beethoven?“ frag ich mich? „Naja, Beethoven lieben wäre zu viel gesagt, aber - ich bewundere ihn!“
Am Ende seines Lebens war er taub. Er komponierte weiter. Hörte innerlich Töne und Tonlagen.
So entstand Betthovens 9. Sinfonie. Mit seiner Vorstellungskraft schrieb er sie auf. Den begeisterten Applaus, den man ihm nach der Aufführung entgegenbrachte, den konnte nur erahnen.
Irgendwo hatte ich gelesen, dass Beethoven bis zu seinem Tod an einer weiteren Sinfonie gearbeitet hatte. Aber diese Sinfonie blieb unvollendet.
„Gilt das eigentlich für das ganze Leben?“ frag ich mich. „Ich beginne mein Leben und schließe es eines Tages irgendwie unvollendet ab.“ Manche Leute sagen, dass sie eine Sache gar nicht erst anpacken, aus Sorge, diese nicht bis zu Ende zu bringen. Und alles bleibt beim alten, ohne große Veränderung.
Dieser Beethoven aber bestärkt mich darin, eine Aufgabe auch dann zu beginnen, wenn ich den Ausgang nicht weiß. Mag sein, dass ich manch Begonnenes nicht bis zu Ende bringen kann und schon gar nicht zu einem perfekten Ende. Aber ich fange erstmal an mit dem Blick auf Hoffnung, dass eine Sache gelingt. Und mit Zuversicht, an Unmögliches wieder zu glauben.
Eine gute Nacht wünscht Ihnen Pfarrer Christoph Knoll aus Erfurt