20.01.2024
Gedanken zur Woche - Wort zur Wochenwende
Es war Liebe auf den ersten Blick. Zwar liefen wir noch ein paar Runden, aber kein anderer konnte dieses Prachtexemplar an Nordmanntanne toppen: Groß, grün und mit buschigen Zweigen. Der Größe des Baumes schenkten wir dieses Mal keine Beachtung und das bedeutete später, an seinem ihn angedachten Stammplatz: Kein Baum zuvor war jemals so majestätisch und prächtig gewesen wie dieser; alle folgenden Bäume werden sich von nun an, an diesem Prachtexemplar messen lassen müssen. Dazu kam, dass wir unseren Baum in diesem Jahr in Silber erstrahlen lassen wollten. Mit über 70 Kugeln, Lametta, Kerzen und zwei Lichterketten extra war er der unumstrittene King des diesjährigen Weihnachtsfestes…
Kurz nach Weihnachten, in den ersten Tagen des neuen Jahres: Per WhatsApp bekomme ich eine Einladung zum Weihnachtsbaum-Weitwerfen: Jeder Mensch, der seinen Weihnachtsbaum endlich loswerden will, ist herzlich eingeladen; es gibt Glühwein und der Rost brennt…
Lange, sehr lange schau ich ihn, unseren Prachtbaum, an… also abgesehen davon, dass er uns 40 € gekostet hatte, frage ich mich: Gehen wir Menschen in unserer Gesellschaft mit der Weihnachtsbotschaft etwa genauso um: Sobald das letzte „O, du fröhliche“ verklungen ist, das letzte Stück Braten gegessen und das letzte Glas Wein getrunken ist, kommt das Gelumpe auf den Müll. Weihnachten endlich zu Ende, wurde ja auch Zeit!
Traurig, traurig, denke ich in Richtung unseres Prachtbaumes: Was haben sich so viele Menschen zu Weihnachten so viel Mühe gemacht: Bei den musikalischen Gottesdiensten, den Krippenspielen, den Besuchen, den Bescherungen… und immer ging es nur um eins:
„Fürchtet euch nicht, denn ich verkündige euch eine große Freude! Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr in der Stadt Davids.“
Und anstatt dass die Menschen diese Botschaft wie Maria in ihren Herzen tragen: Schmeißen sie sie mit ihren Weihnachtsbäumen auf den Müll, kaum dass das neue Jahr begonnen hat!
Einem Volk, „das im Finstern wandelt“ wurde diese frohe Botschaft einst prophezeit: Gegen die menschliche Finsternis von Neid, Hass, Missgunst und Gewalt wird einst ein Licht erstrahlen, es wird diese Welt erleuchten, in die Herzen der Menschen dringen und Frieden bringen, durch das neugeborenen Kind in der Krippe zu Bethlehem, zu Weihnachten.
Liebe Leserinnen und Leser, dies Botschaft gehört nicht auf den Müll, sie gehört in unsere Herzen. All die Unsäglichkeiten unserer Zeit rufen uns doch dazu auf: Wisst ihr noch, was Weihnachten geschehen ist? Habt ihr noch im Ohr, habt ihr überhaupt begriffen, was für eine Chance uns Menschen da gegeben wird? Gott reicht uns Menschen immer wieder die Hand, immer wieder verheißt sein Wort Glaube, Hoffnung und Liebe. Sie sind die Zündhölzer, mit denen wir das Licht des Friedens in dieser Welt anzünden können, wenn wir sie nicht schon auf dem Müll entsorgt haben.
Weihnachten ist nicht vorbei, es fängt immer wieder neu da an, wo wir Menschen Gott die Ehre geben und unseren Nächsten lieben wie uns selbst.
Bleiben Sie behütet und ein gesegnetes 2024